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Er wurde rot und sah vor sich in den Wald, mit Augen, aus denen eine schmerzliche Erinnerung zu sprechen schien. Maggie las eine ganze, lange Rede von seinen stummen Lippen. »Leidet sie sehr ... sehr?« fragte er nach einer Pause. »Ist sie sehr verändert in diesen acht Jahren?« »Sie ist völlig niedergebrochen,« sagte Maggie mit Betonung.
Maggie reichte ihm die Hand. »Das Souper gehörte Gertrud, der Kotillon ist für mich,« dachte sie dabei. Aber sie besann sich anders. Da sie an Neckereien und kleinen, neidischen Bemerkungen sah, daß man ihr die ausschließliche Unterhaltung mit Seckersdorf verdachte, überredete sie den Vater, vor dem Kotillon aufzubrechen. Sie verlor dabei nicht.
»Es mag ja Wahnsinn sein, nach acht Jahren anknüpfen zu wollen, eine zerrissene Sache,« sagte er fast schüchtern. »Es ist wahr, Fräulein Maggie, aber ... aber ich hab' sie jetzt fast noch lieber als damals. Ich möchte sie wieder schön und froh haben, und ich dachte, wie Sie damals so sprachen, das sollte mir auch wieder gelingen.
Zögernd, den Kopf von der Fahrt her noch voll böser Gedanken, trat Maggie in Gertruds Schlafzimmer. Es war durch die Geschicklichkeit der Jungfer den Bedürfnissen der jungen Frau einigermaßen entsprechend hergerichtet worden.
»Nicht doch, nicht doch!« murmelte er. »Weiß sie, daß wir, ich meine Sie und ich, heute hier « Wie er nach einem augenblicklichen Zusammenhang zwischen sich und ihr suchte! Wahrhaftig, er ist ihr noch gut, dachte Maggie. »Gott bewahre,« sagte sie. »Man muß ihr doch alles fernhalten, was sie beunruhigen ... ich meine, sie soll nicht ...« Sie stockte, wurde rot und sah nach der Seite.
»Weiß Gott, wie es kommt, Fräulein Maggie,« sagte er einmal, »auch wenn man sehr ernsthafte, traurige Dinge mit Ihnen bespricht ... Man versöhnt sich ordentlich mit ihnen, findet es gut, daß man sie erlebt hat ...« »Was für ernsthafte Dinge besprecht ihr denn, wenn man fragen darf?« fragte der Oberförster darauf, mit einem Versuch, sie zu necken.
Maggie wurde inzwischen immer fester in ihrem Entschluß. Oft fragte sie sich: »Bin ich denn eigentlich verliebt in Seckersdorf?« und zuckte ebenso oft die Achseln über diese Frage. Er gefiel ihr natürlich. Er war eine männlich kraftvolle Erscheinung und brachte, trotz seiner einfachen Art, einen Hauch der großen Welt mit sich. Er wurde einmal sehr reich.
Entweder du willst dich von Kurowski scheiden lassen und Seckersdorf heiraten ... oder du findest dich in die alten Laukischker Verhältnisse und gibst Seckersdorf frei.« Gertrud sah ihre Schwester starr vor Schreck an. Noch nie hatte diese so harte und bittere Worte zu ihr gesprochen. Was bedeutete das? »Maggie, warum machst du mir da so häßliche Vorwürfe?
In diesem Augenblick fühlte Maggie ein Überfluten alles Guten in sich. Sie sprang auf Gertrud zu und streckte ihr die Hand entgegen. Es wollte aus ihr hervorsprudeln: »Glaub' uns doch nicht, wir betrügen dich ja. Aber ich will nun nicht mehr komm komm ...« Ein guter Blick von Gertrud, und sie hätte das alles gesagt und die Schwester in ihren Schutz genommen.
»Fort,« sagte Gertrud, ohne sie anzusehen. »Wohin?« Gertrud zuckte die Achseln. »Du, ich wollte weg,« sagte sie, »aber mich friert so.« »Es ist, als ob sie den Verstand verloren hätte,« dachte Maggie entsetzt. »Komm doch vom Fenster fort,« sagte sie beherrscht. »Es zieht so.« Gertrud stand auf. »Ja,« sagte sie, »das ist wahr.«