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In den Stadtstaaten des antiken Griechenland wurden sich indes diejenigen, die an die begrenzte Praxis der Mündlichkeit gebunden blieben, der Gefahren bewußt, die ein neuer Ausdrucks- und Kommunikationsmechanismus mit sich brachte.

Ihre Lebenspraxis und Erfahrung liegt bereits jenseits der Schriftkultur und einer darauf beruhenden Form des Verstehens. Und das gilt nicht nur für den Umgang mit dem Internet, sondern für Arbeitsplatz, Schule, Regierung und viele andere Formen der Lebenspraxis. Mündlichkeit und die Anfänge der Schrift

Kapitel 2: Von der Mündlichkeit zur Schriftlichkeit Wenn wir im Verein mit zahlreichen Sprachhistorikern die Anfänge der Sprache mit den frühen Formen der Landwirtschaft korrelieren, so heißt das, daß wir von einer pragmatischen Grundlegung der Sprache als Praxis ausgehen. Sprache ist nicht nur passiver Zeuge bei der dynamischen Entfaltung der menschlichen Gattung.

Ein Verständnis der Mechanismen der Sprache und jener Sprachfunktionen, die mit der Entwicklung der Schrift ein neues Entwicklungsstadium des Menschen eingeleitet hatten, wird uns auch zu verstehen helfen, wie die Schrift zum späteren Ideal der Schriftkultur und Bildung beitrug. Kapitel 3: Mündlichkeit und Schrift in unserer Zeit: Was verstehen wir, wenn wir Sprache verstehen?

Entsprechend bedeutet der Rückgriff auf Mündlichkeit jenseits der Schriftkultur nicht die Rückkehr zur primitiven Mündlichkeit, sondern die Erstellung einer Referenzstruktur, die die Dynamik der heute möglichen Beziehungen besser verarbeitet.

Sokrates, der das Denken und die Wahrheit im Gespräch suchte, verfocht die Mündlichkeit. Das ist zumindest das Bild, das uns Platon von ihm vermittelt. Die großen Handwerker seiner Zeit teilten diese Einstellung. Zum Bau von Tempeln und der Herstellung von Werkzeugen und anderen nützlichen Geräten war nicht unbedingt Schrift vonnöten.

Veränderungen wie der Schritt von vorsprachlichen zu sprachlichen Zeichensystemen, von Mündlichkeit zu Schriftlichkeit, von der Schriftkultur zu einem Stadium jenseits davon finden immer nur dann statt, wenn die praktischen Erfahrungen komplexer werden und neue kognitive Ressourcen erschließen.

Logik ist, sehr allgemein definiert, die Disziplin der Zusammenhänge "Wenn das eine, dann das andere." Diese Denkfigur kann auf vielfältige Weise ausgedrückt werden, formale Ausdrücke eingeschlossen. Die in der Mündlichkeit gegebenen Zusammenhänge waren spontan. Mit der Schrift gingen die Stabilisierung der Erfahrung und ein methodisches Versprechen einher.

Die Methode besteht in den Schlußfolgerungen, die sich aus den Verknüpfungen ergeben. Das besagt nichts anderes, als daß die der Mündlichkeit innewohnende Logik eine natürliche Logik ist, die natürliche Zusammenhänge wiedergibt, welche von den sich in der Schrift niederschlagenden Verknüpfungen unterschieden sind.

Die Bedeutung der Erfahrung für die Lösung eines vorliegenden Problems wurde ersetzt durch die antizipierende Strukturierung zukünftiger Aufgaben mit dem Ziel, die aufzubringende Leistung zu minimieren und das Ergebnis zu maximieren. Existenzrahmen Mündlichkeit konnte vergangene Vorgänge kaum darstellen.