Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !

Aktualisiert: 18. Mai 2025


Und der Klang ihrer Stimme sank etwas zurück in der schmerzlichen Erinnerung der Abende, an denen jener bei ihnen eindrang, begrüßt vom entsetzlichen Gelächter Luises, den tierisch und röter aufblinkenden Augen Lydias und ausgezeichnet durch das indolente Nichtbeachten des Alten, in dessen schmierigen Beutel die Hälfte von dem floß, was die Krokodile einbrachten.

Er hat seine Arbeitstätigkeit noch vermehrt und, wie er mir sagte, keine Zeit mehr, Luises willen täglich nach Neustadt zu fahren und sich um dasGänschenzu kümmern. So wolle er das Mädel lieber zu sich nehmen. Das sei ihm zwar sehr störend, aber was wolle er machen? Er hätte auch gefunden, daß die Pflegeeltern in Neustadt die Sache mit Luise nicht recht verständen. Ich grunzte.

Da sehen Sie man, daß Sie det Wurm da abkriejen.“ Ich dankte ihm, und wir trennten uns. Einen Augenblick überlegte ich noch, ob ich zuvor einen Rechtsanwalt zu Rate ziehen solle, aber dann ging ich direkt nach Luises Wohnung. Ein Hinterhaus von vielen Stockwerken. Auf dem Hofe spielten Kinder im Staub der Stubendecken, die geklopft wurden. Die Treppe war dunkel und schmutzig.

Im dritten Stockwerk las ich den Namen von Luises Pflegeeltern. Ich läutete zweimal, dann kam ein zaghafter Kindertritt, die Tür wurde geöffnet, ein entsetzter Schrei, die Tür flog wieder zu. Ich läutete abermals. Ein großer, starker Mann erschien. Er trug einen Christusbart, ziemlich lange Haare und stak in einem schwarzen, wenig sauberen Rock.

Als er sich schon abgewandt und die ersten Schritte gemacht hatte, erscholl jenseits eines kleinen Gebüsches das selige Kinderlachen Luises. Joachim wandte sich noch einmal um. „Ist sie das?“ Ich nickte mit dem Kopf. Da legte er die Hand über die Augen und ging schwer und langsam den Berg hinab. Und noch einmal erscholl das Lachen des spielenden Kindes hinter ihm her. Nun war es vorbei.

Und ob es auch schon dämmrig war, der Abend hatte mich scharf sehend gemacht; ich sah, daß das Weib, das dort einsam auf der Wiese stand, Joachims erste Frau, Luises Mutter, war. Der Bruder aber sah sie nicht, und seine Augen waren gehalten, und er erkannte auch sein Kind noch immer nicht.

Die Zeichnungen, der Aufbau meines großen Ferienheims nahmen mich fortan ganz in Anspruch. Ich kann sagen, es waren reine Glückstage, Tage voll Fruchtbarkeit, Hoffnung, Kraftgefühl. Und doch stahl sich Luises Bild bei Tag und Nacht in meine Seele.

Ich gab ihr das Telegramm. Sie las es und wurde zum ersten Male wieder ein wenig rot im Gesicht. „Schenke es mir zu Weihnachten“, bat sie. „Ich habe es dir ja gebracht.“ Ich blieb bei ihr, wollte Luises Rückkehr abwarten. Da sagte sie im Laufe des Abends: „Ich weiß wohl, daß es nicht mehr allzu lange mit mir dauern kann. Aber sage mir, ob ich übers Jahr zu Weihnachten noch leben werde.“

Wort des Tages

skelton's

Andere suchen