United States or Guadeloupe ? Vote for the TOP Country of the Week !


So schaltete und waltete Frau Käthe im Haus und in ihren Gärten und Hufen alsKüchenmeisterin“, „Bäuerin und Gärtnerin“, fuhrwerkte, baute Aecker, kaufte Vieh, weidete Tiere u.s.f. Besonders verlegte sie sich mit ihrem Gemahl auf die Obstzucht: Kirschen, Pfirsiche, Nüsse, Apfel, Birnen erntete die Doktorin. Auch mit Rebbau gab sie sich ab, und ihr Faktotum Pfarrer Lauterbach mußte ihr aus Pirna dazu die Pfähle, allein 10 Schock d.h. 600 Stück, besorgen; freilich wurde aus den Trauben nicht Wein bereitet, sondern sie dienten zur Nachkost auf der Tafel. Selbst mit Feigen- und Maulbeerbäumen versuchte sie sich. Und als Gemüse pflanzte sie nicht nur die einheimischen: Kraut, Erbsen und Bohnen, sondern auch Gurken, Kürbisse und Melonen, wozu Link aus Nürnberg die Samenkerne schickte. Mit Erfurter Riesenrettichen wollte Luther seine Freunde nicht nur in Erstaunen setzen, sondern sie auch selbst gezogen haben. Frau Käthe war sehr unglücklich, wenn Ungeziefer ihr das Gemüse schädigten: „denn Raupen im Kohl und Fliegen in der Suppe

Doch nicht nur unermüdliche Geschäftigkeit war Käthes Tugend, sondern sie verstand es auch, das Hausregiment zu führen in Küche und Keller, im Brauhaus und Backhaus, in Garten und Feld, in der Kinder- und Gesindestube, als Mutter und Gattin, als Wirtin und Herrin, alsPredigerin, Bräuerin, Gärtnerin und was sie mehr sein kann“, und mit Bezug auf sie, die Hausregentin undKüchenmeisterin“, schrieb Luther an den Rand seines Hausbuches: „Der Frauen Augen kochen wohl Mehr denn Magd, Knecht und Feuer und Kohl“ .