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Längst haben sich die einzelnen Kameradschaften der Buben und Mädchen alle bemüht, den Benedict an sich zu fesseln, längst war er der Mittelpunkt, um den sich die Dorfjugend sammelte; in die "Kunkelstube", wo er gerade zu finden war, dahin kamen auch Männer und Frauen, denn er erzählte Legenden der Heiligen, Rittergeschichten und Anderes so schön und lebendig, daß man Alles zu sehen und zu hören glaubte und in seinem Dörflein war noch alte Sitte und Zucht vorherrschend und man hätte einen Menschen, der über die Heiligen spottete oder die Unschuld erröthen machte, aus den meisten Kunkelstuben einfach hinausgeworfen.

Er ging mit Beispiel voran, hielt mit eiserner Strenge darauf, daß die Seinigen es auch thaten und wenn die Mutter nicht Alles über ihn vermocht', wie der Benedict Alles über die Mutter, so würde es wohl mit dem Heldenthum kläglich ausgesehen haben! ... Auf dem Lande ist das Geld von je als die theuerste Sache betrachtet worden, wo wenig Geld und 6 unerzogene Kinder zu finden sind, gibts zu arbeiten; gar oft mußte der gute Benedict die Kunkelstube meiden und bis um Mitternacht selbst spinnen; freilich spann das Mütterchen auch mit, denn der Winter vergeht rasch und die Leinwand muß zeitig auf die Bleiche, doch Mütterchen fing an, dem geistvollen und gelehrten Benedict mit ihren endlosen Rosenkränzen allgemach langweilig zu werden.

Weil er in keine Kunkelstube ging, kamen allmählig und besonders nach Neujahr Buben und Mädlen, Weiber und Mannen zu ihm in die Behausung des "Saumathes," dessen Stube bald zu klein wurde, wenn der Knecht darin zu finden war.

Der Vater hört denselben doch lieber herausstreichen als schimpfen und muß eben nachgeben, wie andere redliche Väter auch nachgeben. Abends mag der Benedict nicht mehr beim Mütterlein spinnen, die kleine Hanne kanns thun, wird dieselbe doch mit jedem Tage größer und der Bruder geht in die Kunkelstube, um seinen Erzählerruhm aufrecht zu erhalten.