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Kaum, daß er seinen Klubgenossen antwortete, wenn sie mit einer Frage zu ihm traten.... Gleichgültig glitt sein Blick über die Wasserfläche hin, wo eben ein Rennen zu Ende ging und schnaufende Gestalten die Länge des Bassins durchkreuzten. Sonst hatte Felder nie den Augenblick erwarten können, in dem er selbst ins Wasser durfte.

Als Franz aber seinen ersten kleinen Sieg erfochten, besaß er einen ergebenen und ihn schon sehr bewundernden Freund an dem "zweiten Schriftführer" des Vereins. Bei einem anderen Klubgenossen bedurfte es für ihn nicht erst dieses Sieges, um in ihm einen ausgesprochenen Gönner zu haben.

Was er für sich behielt, brauchte er dazu, um am Sonntag auf den Ausflügen mit seinen Klubgenossen ein Glas Bier zu trinken, und für die ersten paar Mark, die er erübrigte, schaffte er sich ein tadelloses Trikot an, eine Sportmütze und das Klubabzeichen, ein kleines Schild, das auf dem Rockaufschlag getragen wurde. Er ging nun völlig auf im dem Leben des Vereins.

Und es machte ihm ein grausames Vergnügen, den früheren Klubgenossen, mit dem er so manches Mal zusammen im Spiel geübt hatte, noch neben sich liegen zu lassen, als die anderen drei Konkurrenten schon längst hinter ihnen geblieben waren, ihm zu erlauben, bis auf Körperlänge ans Ziel zu kommen, schon die Rufe zu hören, die früher ihm gegolten, und ihn dann unter dem tosenden Beifall der Schwarz-Gelben und aller Zuschauer um diese eine Körperlänge zu schlagen, indem er mit seinem gefürchteten und berühmten Anschlag ans Ziel ging...

Seine Fortschritte setzten selbst seine Klubgenossen in Erstaunen. Sogar Nagel, der ihn unausgesetzt beobachtete, sagte nichts mehr. Nach außenhin bewahrte der Klub absolutes Stillschweigen.

Mit Jubel sofort in einen anderen, ebenfalls altangesehenen Verein, in die "Privat-Schwimmgesellschaft von 1885", aufgenommen, noch in letzter Stunde von ihm zu heute gemeldet, erwartete der berühmte Springer nun im Kreise seiner neuen Klubgenossen das Hauptspringen mit innerlichster Freude; und schärfer und klarer als er hatte keiner Felders kümmerliche Sprünge beim Mehrkampf betrachtet und gewertet.

Felder wollte sich ausziehen, aber Nagel riet ihm ab. Wozu? Man hatte noch lange Zeit. Man gesellte sich also noch zu den Klubgenossen, die eine ausgezeichnete Ecke am Anfang der Galerie erobert hatten und besetzt hielten.

Aber auch an manchen anderen Klubgenossen hatte er wahre und aufrichtige Freunde, die verlernt hatten, sich an seiner Schwerfälligkeit und Wortkargheit zu stoßen und ihm näher standen, als Felder es selbst wußte.

Es galt jetzt nicht mehr, sich mit seinen Klubgenossen zumessen, sondern seine Kräfte an weitere, außenliegende Ziele zu wagen. Er war sehr in die Höhe geschossen, und die Schlankheit seines Körpers verriet nicht, wie groß die Kraft war, die in ihm lag. Aus dem stämmigen, dicken jungen mit den behaglichen, etwas schwerfälligen Gliedern wurde schnell ein sehniger, junger Mann.