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Es war Graf Eduard Keyserling, der als Verfasser feiner, von leiser Ironie durchdrungener Werke bekannt geworden ist; recht bewundern lernte ich ihn viele Jahre später, als er in seiner schweren Krankheit, die zur Erblindung führte, eine Heiterkeit bewahrte, die nur aus Überlegenheit und Größe kommen konnte.

Auch hat er nebenbei nach Keyserling den klassischsten Stil im Deutschen, so barock er ihn aufzäumt und so grotesk er ihn verführt. Es ist ein Stil. Weltgefühl kommt hinzu, ergänzend zum dasigen Elend tut er die rosaschöne Ewigkeitsgebärde nach dem Loch ins Jenseits.

Keyserling und die Gefühls-Mosaikler oder der impressionistische Roman Die Gefahr des Feudalismus warfen die französischen Revolutionen schon gegen die Wand. Adel ist heut keine Drohung mehr gegen die Freiheit, Feind ist allein die geistverdickende Bourgeoisie. Adel ist heute ausgewählter Stoff und Symbol der Züchtung.

Daß, als Keyserling lebte, getüpfelt ward, Bang strichelte, Jacobsen schraffierte, Gejerstam an dem Filetrahmen saß, Programme darauf geschrieben wurden, Gierige sie ausschrien und sich damit kostümierten, hat nie eine Zeile des Mannes umgedreht. Zuviel war hinter ihm.

B. Erscheinungen wie R. Steiner, Johannes Müller, O. Spengler, W. Rathenau, Graf Keyserling, H. Blüher, die philosophierenden Mitglieder des George-Kreises und andere mehr.

Mehr als Keyserling vor dem grausigen Kriegsschicksal der baltischen Provinzen ahnen konnte, steht auch er am Ende einer Entwicklung, ein Zugehöriger und Außenseiter. In München erlebt der Alternde, kränklich, gelähmt, gekrümmt, zuletzt erblindet, vom Krankenstuhl und -bett aus die Welt seiner Väter und seiner Jugend wieder.