Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 29. Oktober 2025
Die Lehre Kants vom Intelligiblen, vom »Noumenon« der Freiheit bleibt unverständlich, ohne ihr notwendiges, methodisches Korrelat ohne die Lehre von der Phänomenalität der sinnlich-empirischen Wirklichkeit.
Oder war es eine Wahrheit von anderer Form und Herkunft, als die empirische Wahrheit, die Kleist durch Kants Lehre vernichtet fand? Was die sogenannte »metaphysische« Wahrheit, was den Versuch betrifft, aus reiner theoretischer Vernunft über transzendente Probleme und Gegenstände zu urteilen, so war ihm freilich durch Kants Kritik der Boden entzogen.
Und doch ist unverkennbar, daß Kleist jetzt, mitten in der Reinheit der künstlerischen Gestaltung, zugleich in einer neuen ~Gedankenwelt~ steht, die ihn bestimmt und bewegt. Der Name Kants drängt sich hier unwillkürlich auf.
Es gehört der Geschichte an, wie Dantes "Komödie", Macchiavellis "Fürst", wie Kants "Kritik der reinen Vernunft". Es sagt Dinge, die noch niemand gesagt hat, die aber, weil sie von Millionen gefühlt werden, gesagt werden mußten.
Die theoretische Vernunft kann sich mit ihren Begriffen nicht mehr vermessen, ein Bild der »besten Welt« zu entwerfen und dem Ich seine Stelle in dieser Welt anzuweisen. Diese Konsequenz der kritischen Lehre ist Kleist freilich, als er mit den Schriften Kants zuerst bekannt wurde, nicht sogleich zu deutlichem Bewußtsein gekommen.
Hätte er diesen Gedanken weiter verfolgt, dann würde er zu einer Würdigung der geschichtlichen Erkenntnisse gekommen sein, die wir bei dem grossen Denker vermissen. Denn die Glaubensüberzeugungen gehören zu den geschichtlichen Erkenntnissen. Für unsere modernen Formalisten hat dieser Gedanke Kants keinen Wert, sie empfinden ihn als des grossen Kant unwürdig.
Wort des Tages
Andere suchen