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In Neu-Fes war in den ersten sechziger Jahren ein Schwarzer, ein ehemaliger Sklave Namens Faradji Kaid. Dieser hatte schon seit mehr als 50 Jahren diesen Posten inne, und galt als ein Phänomen. Er hatte unter Sultan Sliman die Stelle bekommen, sie unter Abd-er-Rhaman behauptet, und war auch von Sidi Mohammed, dem jetzigen Sultan, bestätigt worden.

Angekommen im Dar el Maghasen, wie jedes Regierungsgebäude in Marokko genannt wird, einerlei, ob man das Palais des Sultans oder die Wohnung eines gewöhnlichen Kaid damit meint, wurde ich sogleich vorgelassen. Den ganzen Weg über hatte mich immer der eine Maghaseni bei der Hand gehalten, während der andere hinten drein ging; erst als wir vor dem Kaid waren, wurde ich losgelassen.

Obschon in der Provinz Ternetta ein Kaid des Sultans residirt, also eine Regierung von Marokko aus eingesetzt ist, so existirt dieselbe bloss als nominal. Das Ansehen des Kaid und seiner Maghaseni geht wohl nicht über seinen Wohnort hinaus. Selbst nicht einmal die einzelnen Provinzen haben eine eigene gemeinsame Regierung.

An jedem Thore findet man einen Kaid el Bab, der die Thore zu öffnen und zu schliessen, sowie den Zoll zu erheben hat, es ist sodann eine Hauptzollamt in der Stadt, endlich sind als Behörden noch die Zunftmeister zu nennen, da jedes Handwerk zu einer Zunft verbunden ist, welcher ein Meister, der den Titel Kebir hat, vorsteht.

Kaid Abu Ssalam, der selbst nicht aus dem Geschlechte Mohammed's ist, sonst aber auch aus einem großen Zelte stammt, hat durch seinen Reichthum es möglich gemacht, eine Scherifa zur Frau zu bekommen, d.h. eine Dame vom Stamme des Propheten.

Sein Bruder, Si-Abd-Allah, ebenfalls ein Haussa-Neger und ehemaliger Sklave, ist dermalen Kriegsminister. Wichtiger Posten am Hofe von Marokko ist der des Mschuar. Der Kaid el Mschuar hat das Amt, Bittende, Fremde, Besuchende dem Sultan vorzuführen.

Sie fing damit an, von gleichgültigen Sachen zu sprechen und kam dann allmälig auf die Vorzüge ihres Sohnes; sie pries dessen Kraft und Schönheit, sie deutete an, daß er dereinst Kaid seiner Stämme werden würde, sie betonte, daß er von väterlicher Seite das Blut des Chalifen Omar, von mütterlicher das des Propheten habe und meinte schließlich, daß jedes Mädchen glücklich sein müsse, das er sich als Frau auserwählen würde.

Hunderte von Menschen umdrängten mich bald, Kinder lärmten, schimpften und schrien, auch marokkanische Juden kamen hinzu, und das war ein Glück für mich. Die Juden redeten zu, mitzugehen, sie selbst würden für mich dolmetschen, ich solle nur keine Furcht haben, der Kaid sei ein guter Mann.

Glücklicherweise aber traf ich im Kaid des Sultans einen Mann, der schon irgendwo einen Pass gesehen haben musste, oder doch wusste, welche Bewandniss es damit hatte, aber auch er würde wohl kaum den wutschnaubenden Volkshaufen haben besänftigen können, wenn nicht zur rechten Zeit ein marokkanischer Prinz, nach der Meinung Vieler der rechtmässige Sultan von Marokko, herbeigekommen wäre: Mulei Abd-er-Rhaman-ben-Sliman.

In der That nennt sich die Stadt, die uns angeht, Agadir-n-Ir'ir, die Festung des Ellenbogen, d.h. des Vorgebirges" etc. etc. Was das Innere der Stadt anbetrifft, so sind alle Häuser, ausgenommen das der Regierung, welches der Kaid bewohnt, sowie die Djemma, die sich in gutem Zustande befindet, halb oder ganz verfallen.