Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 21. Mai 2025
Diese geselligen Gewohnheiten bildeten einen characteristischen Zug des Londoners der damaligen Zeit. Er war in der That ein von dem englischen Provinzbewohner ganz verschiedenes Wesen, und es bestand damals zwischen diesen beiden Klassen noch nicht der Verkehr, wie gegenwärtig. Nur sehr vornehme und reiche Leute pflegten ihren Aufenthalt zwischen Stadt und Land zu theilen. Wenige Landedelleute kamen in ihrem Leben dreimal nach London, und ebensowenig war es damals Mode, daß die wohlhabenderen Bewohner der Hauptstadt im Sommer einige Wochen lang die frische Landluft einathmeten. Das Londoner Stadtkind wurde auf dem Dorfe angestaunt, als ob es sich in ein Hottentotten-Kraal verlaufen hätte. Wenn auf der andren Seite ein Gutsbesitzer aus Lincolnshire oder Shropshire in Fleet Street erschien, so wurde er von den Stadtbewohnern eben so leicht unterschieden, wie ein Türke oder ein Lascar. Seine Kleidung, sein Gang, seine Sprache, die Art und Weise, wie er die Läden anstaunte, in die Rinnsteine stolperte, gegen die Lastträger anrannte und unter den Dachtraufen stehen blieb, machte ihn zu einem willkommenen Schlachtopfer für Gauner und zu einer trefflichen Zielscheibe für muthwillige Spaßvögel. Raufbolde stießen ihn absichtlich in die Gosse, Miethkutscher bespritzten ihn vom Kopf bis zu den Füßen, und wenn er mit bewunderndem Entzücken den Lord Mayor mit seinem glänzenden Gefolge vorüberziehen sah, untersuchten gewandte Diebe mit alter Bequemlichkeit die weiten Taschen seines Reitrockes. Verschmitzte Gauner, noch wund von der Peitsche des Zuchtmeisters, knüpften ein Gespräch mit ihm an und dünkten ihm die liebenswürdigsten und rechtschaffensten Männer, die er jemals kennen gelernt. Geschminkte Dirnen, der Auswurf von Lewkner Lane und Whetstone Park, gab sich ihm gegenüber für Gräfinnen und Hoffräuleins aus. Wenn er sich nach dem Wege nach St. James erkundigte, schickte man ihn nach Mile End. Trat er in einen Laden, so erkannte man in ihm sogleich einen Käufer für solche Waaren, die kein Mensch sonst haben mochte, und man hing ihm verlegene Stickereien, kupferne Ringe und Uhren auf, die nicht gehen wollten. Ließ er sich in einem eleganten Kaffeehause blicken, so wurde er alsbald die Zielscheibe des rücksichtslosen Spottes der Stutzer und ernsterer Neckereien von Seiten der Studenten. Voll
Abends schlich er ohne Diener in den Damenflügel, legte seinen wunden Kopf in den Schoß eines schmächtigen, schwarzen Hoffräuleins mit strahlenden Augen.
In jenem Winter hatte ich ein Buch, welches mir von der Mutter des Hoffräuleins war geliehen worden, länger behalten, als es eigentlich die Höflichkeit erlaubte. Deshalb ging ich eines Mittags hin, um das Buch persönlich zu überbringen und mich zu entschuldigen.
Wegen seiner Streitsucht hielt es kein Spielgenosse bei ihm aus. Eines schönen Tages machte er in Begleitung des Hoffräuleins Collobella und seines herrnhutischen Erziehers von Wrech einen Ausflug nach dem ländlichen und entlegenen Peterswalde.
Wort des Tages
Andere suchen