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Aktualisiert: 25. Mai 2025
Erst als er Henkels Bubenstreich erfuhr, und Mitleid jetzt, zusammen mit dem Wunsch, das arme, so schändlich und bübisch verrathene Weib an jenem Elenden zu rächen, ihm wieder das alte Bild herauf beschwor als ihm die Möglichkeit sich zeigte, das Wesen, das er bis jetzt nur im Besitz eines Anderen gekannt, frei von diesen Fesseln, mit jenen Schranken fortgethan zu sehn, da wurde er zu seinem eigenen Erstaunen selber erst gewahr, daß das, was er im Anfang nur für reines Rechtlichkeitsgefühl, für jenen Drang gehalten, der Schwachen, Unterdrückten beizustehn, nicht ganz so frei von Eigennutz mehr sei.
Der Professor hatte sich aber in seinem ganzen Leben noch nicht so rath- und thatlos gefühlt als in dem Augenblick, wo er am vorigen Abend und gleich nach seiner Landung, in Henkels und seiner übrigen Reisegefährten Begleitung, festen Grund und Boden betrat, und nun für sich selber handeln sollte.
Die glücklichste, munterste von Allen an Bord, war aber Henkels kleine liebenswürdige Frau, Clara, der, wie sie nur erst einmal die böse Seekrankheit überstanden hatte, jeder Tag einen neuen Genuß in der wundervollen Fahrt brachte, und die sich nicht satt sehen konnte an der wogenden, herrlichen See.
Der Gebundene sollte jetzt abgeführt werden, und Hopfgarten, die erhaltene Wunde im Oberarm, durch dessen dickes Fleisch das Messer gefahren war, gar nicht achtend, suchte ihn dahin zu bringen, ihm Näheres über den Aufenthalt Henkels, von dem er behauptet, daß er darum wisse, mitzutheilen.
Mit dem Dampfboot waren auch Henkels mit Hedwig Loßenwerder in ihrer Begleitung eingetroffen, und Lobensteins, die sich schon ziemlich häuslich an Bord eingerichtet hatten und mit der ganzen Einrichtung ziemlich zufrieden schienen, begrüßten sie, wie Hedwig, auf das Herzlichste.
»Ich glaube nicht daß die Krankheit von Bedeutung war« sagte Donner, die Bemerkung darauf beziehend »Ruhe und nahrhafte Kost werden sie wohl bald wieder hergestellt haben. Ich hätte sie gern einmal wieder besucht und mich nach ihrem Befinden erkundigt, mochte sie aber doch auch nicht stören wissen Sie nicht wo sie wohnen?« »Wer? die Frau mit dem Mädchen?« »Henkels «
»Nun hier auf der Straße,« sagte Hopfgarten mit einem flüchtigen Blick auf Henkels Begleiter, »geht das doch wohl nicht; wollen Sie mit mir essen, so können wir es zu Hause abmachen?« »Wo logiren Sie?« »Im rothen Drachen.« »Ah bei Lobsich da wird ja wohl um ein Uhr gegessen.« »Ja «
Vorher aber hatte er noch etwas auf dem Herzen, dessen er sich erst vor allen Dingen entledigen mußte, und zwar Befürchtungen, die in ihm er wußte sich selber keinen bestimmten Grund dafür anzugeben gegen Henkels Charakter aufgestiegen waren, und ihn mit Sorge für das Glück der jungen Frau erfüllten.
Herr von Benkendroff verließ ebenfalls den Tisch, oder vielmehr die Trümmern desselben, und nur Henkels junge Frau, trotz den Flecken die auch ihr Kleid von Wein und Erbsen bekommen, wollte sich todtlachen über die Scene, wie die darauf folgende Confusion, und hörte nicht auf den armen Doktor, als gerechte Strafe für seine ewigen und entsetzlichen Krankheitsbeschreibungen, zu necken und zum Besten zu haben.
»Lieber Herr von Hopfgarten,« brach in diesem Augenblick der junge Mann das Gespräch ab, oder lenkte es wenigstens nach anderer Richtung, indem er zugleich seine Arbeit wieder aufnahm, das Holz fertig zu hauen und zum Haus zu schaffen »ich glaube Sie haben Briefe von Henkels mitgebracht wie geht es der Madame Henkel?«
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