Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !

Aktualisiert: 27. Mai 2025


Gobat gab zunächst einige Nachrichten von diesem Volke, doch bemerkt er, daß die Falaschas so von den Christen abgesondert lebten, daß letztere weder von ihrem Glauben noch von ihren Gebräuchen etwas wüßten. Sie haben sich hauptsächlich in der Gegend von Gondar, Tschelga und auf der nordwestlichen Seite des Tanasees niedergelassen.

Rüppell, ein sehr nüchterner Beobachter, faßt sein Urtheil folgendermaßen zusammen: „Die Hauptzüge des moralischen Charakters der Abessinier sind: Indolenz, Trunkenheit, Leichtsinn, ein hoher Grad von Ausschweifung, Treulosigkeit, Hang zum Diebstahl, Aberglaube, dummstolze Selbstsucht, große Gewandtheit im Verstellen, Undankbarkeit, Unverschämtheit im Fordern von Geschenken und eine des sprüchwörtlichen Gebrauches würdige Lügenhaftigkeit.“ Mildernd setzt er hinzu: „In der Regel ist ihnen übrigens ein leutseliges, ungezwungenes Betragen eigen, weshalb eine oberflächliche Beurtheilung zu ihren Gunsten ausfällt.“ Dann weiter: „Zur Erregung eines bessern moralischen Gefühls trägt gar nichts in ihrem Leben bei, und ich muß durchaus dem beistimmen, was der Missionär S. Gobat als das Resultat eines beinahe einjährigen Aufenthalts in Gondar über den sittlichen Zustand dieser Stadt ausspricht, nämlich: „Alle Abessinier, wenn sie keine Regierungsgewalt zu fürchten haben, treiben das Räuberhandwerk.

Es war der deutsche Missionär Martin Flad, welcher sich mit der Bekehrung der in dieser Gegend sehr zahlreichen Juden befassen darf. Er stellte uns seine Frau vor, welche Diakonissin im Institute des Bischofs Gobat zu Jerusalem gewesen war.

Das Taschentuch freute den König sehr, und als er bemerkte, daß die Flagge von Jerusalem nicht in der Mitte stehe, fragte er nach der Ursache. Krapf theilte nun dem Könige mit, daß Bischof Gobat ihm eine Anzahl christlicher Handwerker, Büchsenmacher, Schmiede u. s. w. schicken wolle.

Zu derselben Zeit nun, als die Katholiken aus Abessinien vertrieben wurden und dort die großen politischen Umwälzungen stattfanden, welche Theodor ans Ruder brachten, beschloß Bischof Gobat die protestantische Mission, die in Tigrié seit 1838 unterbrochen war, abermals zu erneuern und sandte zu diesem Zwecke Ludwig Krapf, den unermüdlichen Kämpfer, und Martin Flad, gleich jenem ein Württemberger, im Dezember 1854 nach Abessinien.

In Karl Wilhelm Isenberg aus Barmen erhielt 1834 der zurückgekehrte Gobat einen treuen Freund und Unterstützer, der mit neuem Eifer das schwierige Geschäft anzugreifen begann. Nach langer Fahrt durch das Rothe Meer und dreimonatlichem Aufenthalte in Massaua kamen beide im April, begleitet von ihren Frauen, in Tigrié an, wo die Bürgerkriege immer noch fortwütheten.

Trotzdem drang Gobat bis nach der Hauptstadt Gondar vor, während Kugler in Tigrié zurückblieb, um bald an den Folgen einer Verwundung, welche er sich auf der Jagd zugezogen, zu sterben. Als nun zu derselben Zeit Sabagadis von Ubié geschlagen und getödtet wurde, brach auch für den wackern Gobat eine Zeit der Verfolgungen herein.

Dieser Theodor war nun freilich gekommen, aber mit ihm kein Messias für die Juden. Gobat bemerkt: „In ihre Wohnungen kann kein Christ, ausgenommen mit Gewalt, hineintreten; auch haben die Christen nicht große Lust dazu, weil sie alle als Zauberer gefürchtet sind. Sie selbst tragen keine Waffen und bedienen sich derselben nicht einmal zur Vertheidigung.

Ubié sicherte indessen den Missionären seinen Schutz zu, die nun mit der Verbreitung von Bibeln begannen. Gobat jedoch war infolge von Krankheit genöthigt, schon 1836 zurückzukehren und gegen den bleibenden Isenberg richtete sich nun der Haß der abessinischen Geistlichkeit, die ihren Einfluß durch seine Anwesenheit bedroht sah.

Wort des Tages

weihnachtskiste

Andere suchen