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Aber er erreichte nichts weiter als eine unfreundliche Behandlung, war er doch ein aufdringlicher Kavalier! So wurde Glip denn auch in dem Jahre um seine Flitterwochen betrogen. In diesem Frühling aber ist er wieder Feuer und Flamme. Er hat weit und breit gesucht und seine hohlsten und tiefsten Töne erklingen lassen.

Glip ist gerade zur rechten Stunde gekommen. Sie baut ja ein Nest, das kann er hören; sie wühlt da unten herum und legt die Unterlage zurecht und er beeilt sich, Strix seine erste Liebeserklärung zu bringen: ein trocknes und knorrenloses Reis. Da faucht Strix den frechen Eindringling an.

Mit angehaltenem Atem lauscht er lange auf Antwort. Hoo! kommt es so tief da unten aus dem Waldkessel. Nicht so sehr freundlich freilich, wie Glip es erwartet hatte; aber eine Antwort bekommt er doch und er ist ja nicht verwöhnt.

Sie kann Einen ja freilich ansehen, daß man ein Gefühl hat, als wolle sie Einen im nächsten Augenblick verschlingen, aber das kommt daher, weil ihr Blick so groß ist; er beherrscht mehr als Einen selbst, er umfaßt alles, alles um Einen und hinter Einem! Glip bewundert Strix, er ist wahnsinnig verliebt. Wenn er sie nur herauf bekommen könnte!

Es will ihm ja zuweilen scheinen, als sei sie eine Art Ungeheuer, aber gleich darauf macht ihn die Liebe wieder blind. Ihr Mienenspiel ist ja unvergleichlich, findet das kleine Närrchen. Noch nie hat Glip eine Eule gesehen, die imstande gewesen wäre, Kummer, Freude, Zorn und Haß bessern Ausdruck zu verleihen als dieser süße alte Uhu.

Es wird Strix schwer, den schwarzen Kloß zu verschlucken, und sie rollt schrecklich mit den halbblinden, gleichsam verschimmelten Lichtern, obwohl sie ja nie im Leben ein Kostverächter gewesen ist. Es ist leicht, das Ende vorauszusagen : Eines schönen Nachts, als die Paarungsbrunst aus dem Blut gewichen ist, erwachte Glip aus dem Liebesrausch und sah, daß er ein Sklave war.

Es ist, als hätte eine jede Schnepfe ihre bestimmten Luftwege; aber wenn sie sich begegnen, geschieht es wohl, daß sie sich zu Zweien, ja zuweilen zu Dreien, gegeneinander stürzen, und dann stimmen sie ein sonderbares Murksen und Pfuitzen an. Da benutzt Glip die Gelegenheit.

Sie sehen, wie sich eine kleine Eule an ein Nestloch anklammert und hineinguckt, aber die alten Dohlen umflattern das Nest. Der eine von den Waldhütern will sich bücken und einen Stein aufnehmen, aber der andre hält ihn zurück. Nein, laß das, Pist Lak! Bedenke, wie esVogelerging ... es bringt immer Unglück, wenn man eine Eule totschlägt. Glip läßt sich nicht im mindesten stören.

Immer eifriger fängt er für sie, immer kühner wird er auf seinen Raubzügen. Lautlos wie er selber, streichen die lenzfrohen Schnepfen die langen Talstrecken drinnen im Walde entlang. Glip kann in dem Zwielicht der Dämmerung, dicht an einen Stamm gedrückt, verborgen da sitzen und sie auf und ab, ab und auf schweben sehen.

Bei jedem glücklich brütenden Paar, von dem er gehört hat, ist er offen und mit Gewalt eingebrochen ... In manch einem Eulenhorst hat es einen Kampf auf gute alte Art gegeben, und es hat aus blutigen Rissen rot getropft auf weißblanke, zertrampelte Eier. Glip hat aus dem Wege räumen wollen, um später entführen zu können, aber er ist überall der Kleine geblieben und hat mörderliche Prügel bekommen.