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Das Gefühl, sich bewacht zu wissen, half dazu, und das Blut schoß ihm im förmlichen Strom in die Schläfe, Don Manuel hatte aber das Gespräch schon wieder nach anderer Richtung gelenkt, und erzählte jetzt dem jungen Arzt von einer Schlägerei, die an dem Morgen zwischen englischen und chilenischen Matrosen statt gefunden, in so komischer Weise, daß bald alle anderen Gedanken in einem schallenden Gelächter Don Gaspars untergingen.

Leifeldt wußte dabei nicht, wie er sich das Betragen seines neugewonnenen Bundesgenossen erklären sollte, denn statt einem bestimmten Resultat, zur wirklichen Ergründung der Krankheit Don Gaspars zuzustreben und gerade mit Don Luis de Gomez Namen den Unglücklichen zu sondiren, wich dieser jedem solchen weiteren Gespräch geflissentlich aus, und näherte sich der junge Arzt nur im Entferntesten wieder diesem gefährlichen Thema, das er nicht selber direkt beginnen durfte, so hatte gerade Don Manuel sicher tausend Scherze bereit, auf die Don Gaspar, in heute wirklich muthwilliger Laune, mit Freuden einging.

Leifeldt hatte überhaupt während der ganzen letzten, so laut und munter geführten Unterhaltung, nicht ein Wort gesprochen es fing ihm an peinlich zu werden, ihre Flucht von Buenos-Ayres erwähnen zu hören, und wenn er auch für sich selber nicht die geringsten bösen Folgen zu fürchten brauchte, hätte er sich hier, in der Stadt zu jenem Fall bekannt, war ihm doch die ganze Sache fatal, und er begriff Don Gaspars Leichtsinn und Fröhlichkeit in dieser Hinsicht nicht.

Fast mit Gewalt bewog ihn Leifeldt endlich, seine wenigen Sachen zusammen zu packen und mit ihm, noch an dem nämlichen Abend nach Valparaiso zurück, aufzubrechen; er that es endlich, und Leifeldt vergaß dann bald in seinem eigenen Glück die gefurchte Stirn des Freundes, dem er jetzt einen getreuen Bericht der vergangenen Tage, seit dieser Flucht, zu geben anfing, und nicht aufhören konnte, die Liebenswürdigkeit der kleinen Familie zu rühmen, in die ihn sein gutes Glück geführt, oder in die er eigentlich besser durch Don Gaspars tollen Sprung förmlich hineingeworfen worden.

Sonderbarer Weise blieb sich Don Gaspars Benehmen, der Jungfrau wie dem Freund gegenüber, vollkommen gleich; oft sahen sie ihn zwei oder drei Tage nicht, die er in der Nähe Valparaisos verbrachte sein Lieblingsplatz war dann die Seeküste, von wo aus er halbe Tage lang kommenden Segeln entgegenschaute, und kehrte er endlich zurück, so betrug er sich gerade, als ob er nicht einen Augenblick abwesend gewesen wäre und irgend vermißt sein könnte.

Eigenthümlich war dabei das Benehmen Don Guzmans, der anfänglich, und zwar schon den ganzen Abend hindurch, Don Gaspar stets, wenn er sich besonders unbemerkt glaubte, aufmerksam fixirte und vorzüglich Leifeldt dadurch beunruhigte, der nicht mit Unrecht fürchtete, der Argentiner habe einen, wenn auch vielleicht noch vollkommen unbestimmten Verdacht gefaßt, der wohl noch durch das anfänglich wunderliche Betragen Don Gaspars verstärkt werden mochte.