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Aktualisiert: 8. Mai 2025


Frau Heßling versicherte sanft, ihr lieber Sohn werde schon um seiner Mutter willen immer genau wissen, was er tun müsseund dann begab Diederich sich ins Kontor und schrieb einen Brief an die Maschinenfabrik Büschli Co. in Eschweiler, um bei ihr einenneuen Patent-Doppel-Holländer, System Maierzu bestellen. Er ließ den Brief offen daliegen und ging hinaus.

Wie aber Diederich eines Vormittags um elf Uhr beim zweiten Frühstück saß, brachte das Mädchen eine Karte: Friedrich Kienast, Prokurist der Firma Büschli & Cie., Eschweiler; und indes Diederich sie noch hin und her wendete, trat der Besucher schon ein. An der Tür blieb er stehen. „Pardon,“ sagte er, „es muß ein Irrtum sein. Man hat mich hier ins Haus gewiesen, aber ich komme nämlich geschäftlich.“

Diederich, gefragt, warum er nicht mittue, zeigte den Brief vor, worin Klüsing ihm, früher als jedem anderen, den Kauf angeboten hatte. „Und zwar unter Bedingungen, die nie wiederkommen“, setzte er hinzu. „Leider bin ich stark engagiert bei meinem Schwager in Eschweiler, ich weiß nicht einmal, ob ich nicht von Netzig wegziehen muß.“ Aber als Sachverständiger erklärte er auf Befragen Nothgroschens, der seine Antwort veröffentlichte, daß der Prospekt eher noch hinter der Wahrheit zurückbleibe.

Ihr habt nichts zu fordern.“ – Kienast nannte dies einen offenen Raub, Diederich, durch die eigenen Argumente vollkommen überzeugt, sprach von Erpressung, und dann folgte ein Prozeß. Der Prozeß dauerte drei Jahre. Er ward mit immer wachsender Erbitterung geführt, besonders von seiten Kienasts, der, um sich ihm ganz zu widmen, seine Stellung in Eschweiler aufgab und mit Magda nach Netzig zog.

In einem Nest wie Eschweiler,“ erwiderte Diederich, genau so verächtlich, „da ist es kein Kunststück. Reißen Sie mal hier den Häuserblock nieder!“ Und dann rief er im schärfsten Befehlston nach dem Maschinenmeister, damit er den neuen Holländer in Betrieb setze.

Zum Glück kam ihm ein Gedanke, der geeignet schien, zunächst mal Ruhe zu schaffen. Da er wieder über ein wenig Stimme verfügte, ging er gleich zu Emmi und verkündete ihr seinen Entschluß, sie für einige Zeit nach Eschweiler zu schicken, zu Magda. Erstaunlicherweise lehnte sie ab.

Diederich sah das Lächeln. Um so strammer machte er kehrt. „Na, dann sollen die Leute mich kennenlernen!“ Sogleich schrieb er einen energisch gehaltenen Brief an Büschli & Cie. in Eschweiler. Die Antwort kam umgehend. Man begreife seine Beanstandungen nicht, der neue Patentholländer System Maier sei schon von mehreren Papierfabriken, deren Verzeichnis beiliege, aufgestellt und erprobt worden.

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