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Aktualisiert: 23. Juni 2025
Im Laufe des Vormittags fuhren die Mitglieder des großherzoglichen Hauses zur Gratulation auf »Eremitage« vor, und um ein Uhr begab sich Klaus Heinrich in seiner Chaise zum Familienfrühstück bei dem Fürsten und der Fürstin zu Ried-Hohenried, unterwegs vom Publikum ungewöhnlich beifällig begrüßt. Die Grimmburger waren vollzählig versammelt in dem zierlichen Palais an der Albrechtsstraße.
Die Meldung lautete dahin, daß Seine Königliche Hoheit Prinz Klaus Heinrich Seine Exzellenz den Herrn Staatsminister von Knobelsdorff auf Schloß »Eremitage« in einer Audienz empfangen habe, die ohne Unterbrechung von drei Uhr nachmittags bis sieben Uhr abends gedauert habe. Geschlagene vier Stunden lang! Um was hatte es sich gehandelt? Um den nächsten Hofball doch nicht?
Bei denen jedoch, die in unmittelbarer Nähe der Hauptstadt lagen, war das kaum der Fall. Da war das Empire-Schlößchen Eremitage, das am Rande der nördlichen Vorstadt so verschwiegen und anmutig-streng, aber längst unbewohnt und vernachlässigt inmitten seines wuchernden Parkes, der in den Stadtgarten überging, zu seinem kleinen, von Schlamm starrenden Teich hinüberblickte.
Der Herbst war wässerig, und Klaus Heinrich fühlte sich wenig versucht, die Eremitage zu verlassen. Am Sonnabend fuhr er ins Alte Schloß, um Freiaudienzen zu gewähren; sonst war er diese Woche lang Herr seiner Zeit, und er wußte Gebrauch davon zu machen.
Aber am nämlichen Tag traf auf Schloß »Eremitage« die Botschaft ein, daß Raoul Überbein sich entleibt habe. Das war eine nichtswürdige, ja läppische Geschichte, die wiederzugeben nicht lohnen würde, wenn nicht ihr Ende so gräßlich gewesen wäre. Die Schuldfrage scheide hier aus. An des Doktors Grabe bildeten sich zwei Parteien.
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