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Aktualisiert: 7. Mai 2025


Er hielt die natürlichen Folgen der überfüllung für Würkungen der überzeugung, worin er nunmehr stehe, daß die Freuden der Sinne nicht glücklich machen können; er setzte voraus, daß eine Menge Sachen in seiner Seele vorgegangen seien, woran Dionysens Seele weder gedacht hatte, noch zu denken vermögend war; kurz, er beurteilte, wie wir fast immer zu tun pflegen, die Seele eines andern nach seiner Eigenen, und gründete auf diese Voraussetzung ein Gebäude von Hoffnungen, welches zu seinem großen Erstaunen zusammenfiel, sobald Dionys wieder Nerven hatte.

Die starke Zuneigung, die er für die Person unsers Helden, und die hohe Meinung, die er von seinen Fähigkeiten gefasset hatte, war durch diesen Diskurs auf den höchsten Grad gestiegen. So wenig beständiges auch in Dionysens Charakter war, so hatte er doch seine Augenblicke, wo er wünschte, daß es weniger Verleugnung kosten möchte, ein guter Fürst zu sein.

Es gelang ihm, die widrigen Vorurteile zu zernichten, womit er alle Gemüter gegen die gefürchtete Tyrannie Dionysens eingenommen fand; er überzeugte sie so vollkommen davon, daß das Beste eines jeden besondern Teils von dem Besten des ganzen Sicilien unzertrennlich sei; machte ihnen ein so schönes Gemälde von dem glücklichen Zustande dieser Insel, wenn alle Teile derselben durch die Bande des Vertrauens und der Freundschaft, sich in Syracus als in dem gemeinschaftlichen Mittelpunkt vereinigen würden daß er mehr erhielt als er gehofft hatte, und so gar mehr als er verlangte.

Es ist wahr, er hatte Absichten, bei allem was er von dem Augenblick, da er den Fuß in Dionysens Palast setzte, tat; sollte er vielleicht keine gehabt haben? Was können wir, nach der äußersten Schärfe, mehr fodern, als daß seine Absichten edel und tugendhaft sein sollen; und so waren sie, wie wir bereits gesehen haben.

Allein seitdem seine eigene Erfahrung das schlimmste, was Dionysens Feinde von ihm denken konnten, rechtfertigte, hatte sich auch seine Gesinnung gegen den Dion gänzlich umgewandt.

Ohne uns also um Aristipps Lehrsätze zu bekümmern, begnügen wir uns, von seinem persönlichen Charakter so viel zu sagen als man wissen muß, um die Person, die er an Dionysens Hofe vorstellte, richtiger beurteilen zu können.

Wort des Tages

hauf

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