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Der Mann, welcher Cyprianus geheißen, ist hier ins Schloß getragen und, obwohl die Herrschaft gut kaiserlich gewesen, von der guten Gräfin mit großer Hingebung gepflegt worden. Sie hat eine glückliche Hand gehabt; doch ist viel Zeit darüber hingegangen.

An einem sonnigen Nachmittage stand er mit ihr in dem Würzgärtlein, wo einst die gute Gräfin der Weisheit des Meisters Cyprianus gelauscht hatte.

Aber die das getan, haben sich geirrt, oder sie sind selbst nicht reinen Herzens gewesen; denn wie Cyprianus während seines Aufenthalts in diesem Haus oft gesagt haben soll 'die Kräfte der Natur sind niemals böse in gerechter Hand." Aber ich will in meiner Geschichte fortfahren.

Da regte der Knabe sich auf seinem Kissen. "Ich will mit den Kindern spielen!" flüsterte er. Die Alte riß die Augen auf. "Mit was für Kindern?" fragte sie leise. Und der Knabe sagte ebenso im Schlaf: "Mit den Spiegelkindern, Amme!" Sie schrie fast auf. "Unglückskind, so hast du in den Spiegel des Cyprianus gesehen! Aber der soll ja in der Sakristei stehen; und die Sakristei ist ja vermauert!"

Die Königin schien dies gar nicht zu hören. »Es ist doch in diesem Fall ganz anders als damals, da du mit Cyprianus vermählt werden solltest. Er war alt undwas in deinen Augen vielleicht ein Nachteil« – fügte sie bitter hinzu – »ein Römer!« »Und doch ward ich um meiner Weigerung willen nach Tarentum verbannt.« »Ich hoffte, Strenge würde dich heilen.

Und nach einer Weile setzte sie hinzu: "Es hat nicht immer solche Stiefmütter gegeben hier im Schloß." "Du mußt mich nicht so loben, Amme!" "Kennt Ihr denn nicht die Geschichte von dem Spiegel des Cyprianus?" sagte wiederum die Alte; und als die Gräfin es verneinte, fuhr sie fort: "So will ich sie Euch erzählen; es hilft die Gedanken zerstreuen.

Der Alte aber ließ sich nicht beruhigen; er stieg in das Schloß hinauf; er ging von Tür zu Tür, erst in dem Erdgeschoß und dann droben in dem oberen Stockwerk. Als er die Tür der entlegenen Rüstkammer öffnete, da leuchtete ihm der Spiegel des Cyprianus entgegen, auf den die Abendsonne schien.

"Ihr wißt wohl, gnädige Gräfin, daß der Name Cyprianus später im ganzen Norden als eines mächtigen Zauberers bekannt geworden ist. Die Bücher, die er geschrieben, hat man nach seinem Tod in dem unterirdischen Gewölbe eines Schlosses an Ketten gelegt, weil man geglaubt hat, es seien böse, das Heil der Seele gefährdende Dinge darin enthalten.

"Die Sonne scheidet", sprach er; "und wenn sie morgen emporsteigt, so muß sie mich auf der Reise nach meinem Heimatland sehen. Aber ich schulde Euch Leben und Gesundheit, und so will ich denn gebeten haben, wollet eine Dankesgabe, die ich durch sichere Hand aus der Heimat an Euch senden werde, nicht verschmähen." "So müßt Ihr wirklich fort, Meister Cyprianus?" rief die trauemde Frau.

Als er dort in dem entlegenen Teile des Schlosses angekommen war und sich mit Mühe durch die schwere Eichentür gedrängt hatte, leuchtete ihm der Spiegel des Cyprianus mit seinem bläulichen Schein entgegen. Die Stahlfacetten des Rahmens blitzten im letzten Strahl der Abendsonne.