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Aktualisiert: 13. Mai 2025


Ganz ohne Zweifel war dies eine Mischung, die außerordentliche Möglichkeiten und außerordentliche Gefahren in sich schloß. Was herauskam, war dies: ein Bürger, der sich in die Kunst verirrte, ein Bohemien mit Heimweh nach der guten Kinderstube, ein Künstler mit schlechtem Gewissen.

Mit dem Verschwinden der Arme-Leute-Bilder und Dramen verschwand die oppositionelle Gesinnung. Dichter und Maler, die noch vor kurzem wenigstens durch lange Haare, Samtjacken und fliegende Krawatten den Bohemien markiert hatten, exzellierten jetzt in tadellos weltmännischen Allüren und beurteilten den lieben Nächsten nach seinem Schneider.

Er träumte sich sein Pariser Zimmer aus. Dort wollte er das Leben eines Bohémien führen. Gitarre wollte er spielen lernen, einen Schlafrock tragen, dazu ein Samtbarett und Hausschuhe aus blauem Plüsch. Und über dem Kamin sollten zwei gekreuzte Floretts hängen, ein Totenschädel darüber und die Gitarre darunter. Wundervoll! Das Schwierige war nur, die Einwilligung seiner Mutter zu bekommen.

Der Bohemien ist nicht Mitkämpfer, er ist ein Ungesetzlicher, ein Freibeuter, ein Zufälliger. Wehe der Nation, die ihre Künstler nur als pflichtenlose Genießer einer gutmütig zugestandenen Ungebundenheit betrachtet. Die Deutschen haben keine Ahnung, daß der echte Künstler auch ein echter Arbeiter ist.

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