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Die größere Intensität, die Variabilität unserer Interaktionsstrukturen und die extrem arbeitsteilige Natur unserer Einbindungen in die Praxis erfordern variable Bezugsrahmen für Wissen und Verstehen. In diesen veränderten Merkmalen unserer Lebenspraxis zeichnet sich vermehrt ein Hang zu Zweioder Mehrdeutigkeit im Sprachgebrauch ab.

Die natürliche Sprache verkörpert in sich eine bestimmte Erfahrung von Raum und Zeit; Programmiersprachen indes verkörpern bestimmte logische Strukturen oder eine objektbezogene Funktionsweise der Welt. Diese Erfahrungen geben den Bezugsrahmen des Vorverständnisses von Welt ab.

Wenngleich über jeweils kürzere Zeitspannen ein solcher Sprachentwurf als fixierter Bezugsrahmen erscheint, bringt er doch grundsätzlich eine mobile, dynamische Lebenspraxis zum Ausdruck, deren Ertrag sich aus der Dynamik linearer Beziehungen ergibt.

Diese Maschinen können Symbole in einer viel größeren Menge und Vielfalt verarbeiten als der menschliche Verstand. Da sie auch nicht die Last vorangegangener praktischer Erfahrungen zu tragen haben, können solche Maschinen auf potentielle Erfahrungen in einem Bezugsrahmen hinarbeiten, zu dem Schriftkultur und Schriftlichkeit keinen Zugang besitzen.

Aber diejenigen, die sich diesem Prozeß widersetzen, sollten sich vergegenwärtigen, daß die Schriftkultur alles andere als perfekt war. Die Pragmatik der Schriftkultur bildete einen Bezugsrahmen für Besitzverhältnisse, Handel, nationale Identität und politische Macht.

Wir übertragen die Sprache auf unsere Kinder, nur um uns durch ihre eigene Sprache, die ihrem eigenen pragmatischen Bezugsrahmen angepaßt ist, herausgefordert zu sehen. Als ein Rahmen, in dem Kinder auf Wunsch ihrer Eltern und der Gesellschaft denken, kommunizieren und handeln, weist die Sprache zwei widersprüchliche Merkmale auf: Freiheit und Zwang.

Solange die Skala menschlicher Erfahrung begrenzt war, vollzog sich diese Übereinkunft stillschweigend. Sie drückte sich in reibungslos ablaufenden Handlungsmustern aus. Innerhalb einer erweiterten Skala wurden Zeichen durch Wörter ersetzt, die die Koordination leisteten. Die Schrift ermöglichte sodann Bezugsrahmen und Medium für sehr viel komplexere Tätigkeiten.