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Aktualisiert: 15. Mai 2025
Seckersdorf wollte mit seiner dicken Hand über ihre Schulter streichen, aber er sah ins andere Zimmer und griff ins Leere. »Und Gertrud?« fragte Maggie. Der Oberförster sah nach der Uhr. »Werden gleich da sein.« »Wie sieht sie aus? Wie leben sie denn eigentlich? Der Auklapper erzählte gestern auf dem Bahnhof, daß sie so fromm geworden ist.«
Nachbarbesuch war gekommen, die Auklapper Normanns, ein lustiges altes Ehepaar, dem man besonders nahestand. Maggie atmete erleichtert auf. Der Brief, der unangenehm und schwer abzufassen war, mußte also noch aufgeschoben werden. Sie wusch sich rasch und lief hinunter, die Gäste zu begrüßen. Wie Menschen aus einer andern Welt erschienen sie ihr heute.
»Die Auklapper waren es,« sagte sie. »Sie wollen dich gern sehen. Aber du wirst nicht können, nicht? Du mußt zu Bett, ja?« Gertrud antwortete nicht und starrte schweigend in die Lampe. Maggie klingelte. »Die gnädige Frau ist nicht wohl, helfen Sie ihr,« bedeutete sie die eintretende Jungfer.
Man fing an, sie zu necken, der Name Seckersdorfs fiel, und da die Auklapper alte Freunde waren, machten sie auch eine Anspielung auf Gertrud und die Erbschaft, die Maggie da anzutreten scheine. »Herrgott!« rief der Oberförster dazwischen. »Wo bleibt denn eigentlich die Gertrud? Vor euch braucht sie sich doch nicht zu verkriechen? Sieh mal nach, Maggie.« Maggie ging zögernd hinaus.
Sie hat es ja gewußt, daß Kurowski sich auf nichts einlassen würde. Gertrud hatte eben verspielt. Sie sprach nach dem Aufbruch der Auklapper nur flüchtig mit dem Vater. »Man wird doch an Kurt drahten müssen,« meinte der. »Weiß Gott, ob sie uns nicht ernstlich krank wird, und dann wird er uns hinterher Vorwürfe machen. Besorge du das.«
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