Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 10. Juni 2025
Aber die Mutter ward von ihr geliebt mit einer scheuen, sehnsüchtigen Liebe, die mich immer wieder erschütterte. Ich erinnere mich noch so gut an den Ausdruck in Barbaras Gesicht, als Annele und ich am Konfirmationssonntag der beiden zu Schäufeles hinübergingen.
Unser Annele brachte sie mir, etwa eine Woche nachdem wir hier aufgezogen waren, in den Garten und schrie schon von weitem mit triumphierender Stimme: >Mutter, da hab' ich eine Freundin!< Ich schaute ihnen mit einiger Spannung entgegen, denn das Freundschaftsbedürfnis meiner Tochter hatte mich schon etliche Male mit etwas überraschenden Gästen bekannt gemacht.
Die kleine Barbara unterbrach mich nie, wenn ich erzählte. Sie konnte auch nicht, wie Annele tat, nebenher zeichnen oder sticheln. Sie saß und schaute mich unverwandt an, und meine Geschichten wurden mir erst jetzt im Spiegel dieser Augen so recht lebendig.
Die zwei kleinen Mädchen saßen in der Schule nebeneinander, und sie verbrachten auch den größten Teil ihrer Freizeit zusammen. Mein Annele, das sich früher so oft ein Brüderlein oder Schwesterlein gewünscht, war jetzt ganz befriedigt. Alle ihre Schätze wurden mit Barbara geteilt. Als ihr mein Bruder ein Album schenkte, ließ sie mir keine Ruhe, bis ich ein gleiches für Barbara kaufte.
Ich kannte die Leute zwar noch nicht näher, aber ich hatte um des Kindes willen eine gute Meinung von ihnen und glaubte damals, daß ein derartiges Blümlein Wunderhold nur einem gehegten Gärtlein entsprießen könne. Am Abend, als ich Annele zu Bett brachte, war sie merkwürdig still. Ich achtete erst nicht darauf, da ich innerlich stark mit einer Sache beschäftigt war.
Ganz leise und langsam kamen die Worte heraus. Und dazu diese Märchenaugen ich muß gestehen, es kam etwas wie Neid über mich, wenn ich an Barbaras Mutter dachte. Mein Annele war solch praktisches Diesseitsmenschlein. Sie hatte nie verträumte Augen, und tat nie eine
Mit dem Austritt aus der Schule trennten sich die Wege der beiden, die bisher so einträchtiglich nebeneinander gelaufen. Ich brachte Annele, wie du weißt, ins Haus deiner Eltern, und da das Kind sich gut in die neuen Verhältnisse schickte, kehrte ich nach einigen Wochen beruhigt in unser Dörflein zurück.
Es tat so feine, nachdenkliche Fragen, es hatte so sorglich zugreifende Händchen, und es konnte ein Bilderbuch beschauen. So, jetzt lachst du und denkst wohl, das könne ein jedes Kind. Keine Rede davon! Wenn ich an Annele oder an ihre Kinder denke!
Wort des Tages
Andere suchen