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Aktualisiert: 8. Mai 2025


Ich kann hier eine Anekdote nicht übergehen, die eben so sehr seinen geraden Sinn, und den Unwillen gegen lieblose Tadelsucht, als seine große Achtung für Joseph Haydn beweiset. Sie sey zugleich ein Beyspiel seiner guten Einfälle.

Wenn der Onkel Postsekretär abends, wie es seine Gewohnheit war, denMünchner Botenvorlas und mit einem Blaustift ärgerliche Nachrichten zornig anstrich, dann unterbrach Tante Minna nicht selten die Vorlesung mit einer Anekdote über einen Gewaltigen in Bayern. „Der brauchet sich auch net so aufmanndeln ...“ Damit begann sie gewöhnlich die Erzählung, und dann folgte die Geschichte eines Begebnisses, in dem der hohe Herr schlecht abgeschnitten hatte.

Um die Familie zu vollenden, war auch die Mutter nötig, die in der Anekdote fehlt; die dort erwähnten mehreren Freunde zog der Dichter der Ueberschaulichkeit wegen in zwei zusammen; mit Vater, Mutter, Sohn, zwei Hausfreunden und der hinzukommenden Tochter war der menschliche Kreis der Familie vollendet.

Dabei kann dann die Anekdote sowohl im Wortwitz wie im Satzwitz enden, d.h. der Kontrast kann durch einen Doppelsinn eines Begriffes oder durch doppelte Satzauffassung bedingt sein. Es ist nur natürlich, daß die obszönen Witze hier eine hervorragende Stellung haben. Ich gebe gern zu, daß diese Witze manchmal von besonderer Trefflichkeit sind.

Es ist zum psychologischen Verständniss des Lächerlichen durchaus nothwendig, dass wir auf dieses Verhältniss noch näher eingehen. Die Gleichzeitigkeit der Entstehung beider Gefühle bedingt die sog. „Pointe", ohne welche eben die komische Wirkung eines Witzes oder einer Anekdote verloren geht.

Diese Anekdote enthält eine Fülle komischer Contraste, der eigentliche Witz beruht aber offenbar auf der Verbindung resp. Substituirung zweier vollständig heterogener Vorstellungen, die aber eine gewisse Aehnlichkeit mit einander haben.

Ein Mißerfolg, und die Welt vergißt im Nu ihre Begeisterung; ein Anderer zieht in's Schloß hinauf, ein Anderer rast im Kraftwagen als Herrscher durch die Stadt, der ganze riesige Troß blickt demütig zum neuen Herrn empor, und der alte wird zur Anekdote, eine entlarvte Vogelscheuche, die jeder Spatz frech besudelt!

Ich will Ihnen ein einziges solches Beispiel erläutern, übrigens einen Witz in englischer Sprache. Die Anekdote erzählt: Zwei wenig skrupulösen Geschäftsleuten war es gelungen, sich durch eine Reihe recht gewagter Unternehmungen ein großes Vermögen zu erwerben, und nun ging ihr Bemühen dahin, sich der guten Gesellschaft aufzudrängen.

In der vorliegenden Anekdote, so wie sie hier erzählt ist, ist die Aeusserung des Kindes offenbar eine pseudonaive. Die Kleine sagt eigentlich etwas Dummes, aber indem wir uns auf den Standpunkt des in diesem Falle leicht entschuldbaren Missverständnisses stellen, hat sie mit ihren Worten eigentlich ganz recht.

Da gibt es eine Anekdote, wie einer der gefangenen Kurfürsten, ich glaube, der Landgraf von Hessen war es, vor ihm kniet und aus irgendeinem Grund die Lippen verzieht, so daß es aussah, als ob er lachte, in Wirklichkeit war ihm ganz anders zumut, und wie dann der Kaiser in seinem brabantischen Deutsch drohend vor sich hinmurmelt: wart, ick will dir lacken lehr.

Wort des Tages

ungemuth

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