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Soll ich gehn und euern Schlaf-Rok holen? Desdemona. Nein, steke mich hier ab; dieser Lodovico ist ein recht artiger Mann. Aemilia. Ein sehr hübscher Mann. Desdemona. Er spricht gut. Aemilia. Ich kenn' eine Dame in Venedig, die um einen Druk von seiner Unterlippe eine Wallfahrt ins Gelobte Land gemacht hätte. Ich bitte dich, mache hurtig, er wird alle Augenblike wiederkommen.

Steke deinen Degen bey Zeiten ein, oder ich will dich und deinen Bratspieß so zusammenpleuen, daß du denken sollst, der Teufel aus der Hölle sey über dich gekommen. Bigot. Was willt du thun, ruhmvoller Faulconbridge? Einem Bösewicht beystehen, einem Mörder? Hubert. Lord Bigot, ich bin keiner. Bigot. Wer ermordete diesen Prinzen? Hubert.

Vergiftet, todt, vergessen; und keiner von euch will dem Winter befehlen, daß er komme, und seine beeißten Finger in meinen Schlund steke; noch machen, daß die Ströme meines Königreichs ihren Lauf durch meinen brennenden Busen nehmen; noch dem Nord sagen, daß seine kalten Winde meine ausgedörrten Lippen küssen, und mich abkühlen sollen.

Das wollt' ich nicht; meine Liebe ist so wol mit ihm zufrieden, daß sogar sein mürrisches Bezeugen, sein Schelten und Zürnen, eine Art von Anmuth in meinen Augen hat. Ich bitte dich, steke mir mein Kopfzeug ab Aemilia. Ich habe die Laken, die ihr mir sagtet, auf euer Bette gelegt. Desdemona. Es ist all eins: Guter Himmel! Was für alberne Geschöpfe sind wir nicht!