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In den Anmerkungen zu seiner Uebersetzung Shakspeare's hatte Wieland den großen Britten scharf getadelt.

Durch die Wielandsche Uebersetzung Shakspeare's, die ihm sein Freund v. Hoven verschaffte, ward er mit diesem großen Dramatiker bekannt. Eine Stelle aus Shakspeare's Werken, die sein Lehrer Abel einst in einer Unterrichtsstunde mittheilte, soll ihn zuerst für den großen Britten begeistert haben.

Mehrmals dachte er an einen zweiten Theil der "Räuber," in welchem die Dissonanzen dieses Schauspiels aufgelöst werden sollten. Den früher erwähnten Plan, Conradin von Schwaben zum Helden einer Tragödie zu wählen, hatte er wieder aufgegeben. Mitunter kam ihn die Idee, ausländische Meisterwerke für die Bühne zu bearbeiten, unter andern Shakspeare's Macbeth und Timon von Athen.

Wie er, fühlte sich auch Goethe nicht zurückgestoßen durch die Derbheit in Shakspeare's Werken, vielmehr reichlich entschädigt durch die darin herrschende Wahrheit und Natur. In ihren geselligen Cirkeln bediente Goethe mit seinen Freunden sich der von Shakspeare gebrauchten Worte und Redensarten. Er ward ihr Vorbild im Dichten, wie im Leben.

In Shakspeare's Humor glaubte er den Hauptgrund zu finden, weshalb dieser Schriftsteller, ungeachtet Sprache, Sitten und Geschmack seit der Zeit, in der er lebte, sich wesentlich verändert, doch noch immer unter seinen Landsleuten den Reiz der Neuheit behalten habe und für sie noch immer weit anziehender sei, "als alle neuern Schriftsteller, die nach französischen Modellen gearbeitet hätten."

Die Excentricität Shakspeare's und den unvergleichlichen Humor des Britten zu empfinden und nachzubilden, war Niemand geeigneter, als Lenz, wie er durch seine Uebersetzung von Love's labour's lost und durch die derselben beigefügten Anmerkungen über das Theater bewies.