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Im Dämmerdustgeschwel ist schon die Stadt zerronnen hoch steht das Haus der Nonnen des Ordens von Carmel. Der Abend hüpft hangab vorbei mit Feuergarben und windet tausend Farben um jeden Fensterstab. Er schmückt das düstre Haus umsonst mit Lichtgeglänze; So sehen frische Kränze auf Leichensteinen aus.

Eine wunderliche Einrichtung ist's, daß man nicht anders als über den Kirchhof zur Promenade gelangen kann; dieser ist zwar ganz artig, mit hübschen Linden, aber daneben auch mit vielen Leichensteinen besetzt und mag wohl bei manchem zur Quelle wallfahrtenden Kranken Ideen erwecken, die deren Heilkräfte schwächen könnten.

In des Hades Grüfte trat ein neuer Gast. »Sei, Genosse, uns willkommen! Sprich, was du vernommen Auf der Erde schönen Fluren hast. Sprich uns von der vielgeliebten Sonne Glanz Und von rosenroten Wangen; Sag, ob fröhlich schwangen Kleine Mücken den geschwinden Tanz. Sahst du Liebchen Hand in Hand beim Abendmond? Über unsern Leichensteinen Sahst du uns beweinen Jene Schar, die froh im Lichte wohnt?

Es ist ein herzzerreißender Anblick, die jungen, ätherischen Gestalten atemlos, halb schon Bewohner einer anderen Welt, in diesen elysischen Gegenden über den grünen Rasen hinwanken zu sehen und dann einen Blick auf den nahen Kirchhof, die Ruhestätte ihrer Vorgängerinnen, zu werfen, auf dessen Leichensteinen die Zahlen von zwanzig und fünfundzwanzig Jahren in einer langen traurigen Reihe fast ununterbrochen zu lesen sind.