Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !
Aktualisiert: 6. Juni 2025
In einem Seitenflügel des Peterswalder Schlosses befand sich eine kleine Kapelle. Indes die Italienerin und Herr von Wrech Siesta hielten, streunte Erdmann durch die verödeten und vernachlässigten Räume und gelangte schließlich in jenes Kapellchen, in dem ein Bild, welches über dem Altar hing, seine Aufmerksamkeit fesselte.
Herr von Wrech war entzückt über die Aussicht, so bald nach dem galanten Paris reisen zu dürfen. »Ihr seid ein genialischer Kopf, Junker«, antwortete er; »entweder werdet ihr ein großer General wie Prinz Eugen, oder ihr sterbt philosophisch wie Diogenes in einem Faß.«
Ersticke meine Gelüste und gib mir Frieden!« Herr von Wrech machte sich auf und gab dem gräflichen Vater zu verstehen, daß er seinen Sohn auf Reisen senden müsse, wenn er ihn vor verderblicher Geistesfäulnis zu bewahren wünsche. Der Graf war’s zufrieden und befahl, daß Erdmann in Begleitung des Herrnhuters nach Paris aufbrechen solle. Dagegen war kein Widerpart möglich.
Mich gelüstet nach einem andern Himmel, denn unserer drückt mir den Kopf wie das Dach einer Köhlerhütte und nach andern Menschen, denn unsere sind mir so wohlbekannt, wie die Verba auf mi. Aber ich fürchte, lieber Wrech, die Welt hat früher ein Ende, als ihr alle glaubt, wennschon es weit ist bis zu den Mongolen. Gefangen sind wir, und können nicht aus noch ein.«
Wegen seiner Streitsucht hielt es kein Spielgenosse bei ihm aus. Eines schönen Tages machte er in Begleitung des Hoffräuleins Collobella und seines herrnhutischen Erziehers von Wrech einen Ausflug nach dem ländlichen und entlegenen Peterswalde.
Später liefen dann in Sorau große Rechnungen ein, und der alte Graf mußte die Wildschäden ersetzen. Niemand begriff solchen Treibens Kern und Ziel, bis Herr von Wrech, der sich die betrübtesten Gedanken machte, den Junker zur Rede stellte.
Was Herrn von Wrech anbelangt, so huldigte er wohl äußerlich den Grundsätzen seiner Sekte, doch trug er das Herrnhuter Gewand mit der unverpflichtenden Sachlichkeit, mit der etwa Monsieur de Rohan den römischen Kardinalshut trug. Eigentlich war er ein Genüßling und erwartete sehnsüchtig den Tag, wo er mit seinem Zögling die übliche europäische Tournee antreten durfte.
Er schweifwedelte vor dem Vater und speichelleckte vor dem Sohn, weshalb ein Witzbold von ihm bemerkte, er hätte beständig hinten und vorne zu tun, und obwohl er sich mit dem herrnhutischen Präzeptor nicht vertrug, erlitt dieser die Unbill, daß am Sorauer Hof das Verslein in Umlauf gebracht wurde: Herr von Wrech und Herr von Zech schmarotzen all zwo beim Junker Pech.
Wort des Tages
Andere suchen