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Soll ich mich über das ABC der Handschriften erklären, so gestehe ich A den Vorzug zu, denn obwohl der Schreiber dieser kürzesten Handschrift überaus nachläßig war, so gab er doch seine alte und gute Vortage getreulich wieder ohne sich andere Aenderungen als seiner, eine jüngere Zeit verrathenden metrischen Irrthümer wegen zu gestatten; höchstens kommen einige schwache Zusatzstrophen wie Str. 3 auf seine Rechnung, während C, auf der ältesten und sorgfältigsten Handschrift ruhend, und gleichfalls von einer trefflichen Vorlage ausgehend dem volksmäßigen Gedicht einen feinern höfischen Schliff zu verleihen sucht.

Will man vergeßen, indem man den Kürnberg als den Dichter der Nibelungen ausruft, daß es den Gedichten des volksmäßigen Sagekreises eigenthümlich ist, im Gegensatz zu der von Veldeke geimpften höfischen Dichtung, keinen Verfaßer zu haben?

Dieß, wenn ich nicht irre, von Holtzmann selbst zuerst beigebrachte Zeugniss lehrt, daß die lateinische Klosterdichtung, die sich so gern mit volksmäßigen oder, was gleichbedeutend ist, deutschen Gegenständen, Heldensagen, Thiersagen und Volksmärchen beschäftigte, in der sächsischen Zeit noch von den höchsten Prälaten begünstigt werden durfte, während es ihnen in der salischen, wo die Geistlichkeit wieder in deutscher Sprache biblische, namentlich alttestamentliche Gegenstände, und zwar mit größerer Inbrunst als in der Otfridischen Zeit, behandelte, zum Vorwurf gereichte: denn eben jener Bischof Günther von Bamberg, der durch das Ezzolied bekannt ist, wird nach jenem Zeugnisse von Probst Herman ermahnt, nicht länger mit einem Manne so unchristlicher Gesinnung zu verkehren, wie ihm jener Erzbischof Siegfried von Mainz, seiner Vorliebe für die deutsche Heldensage wegen, zu sein schien.