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Aktualisiert: 12. Juni 2025
Georg Vinzenz begrüßte sie voll stummer Überraschung, und, nachdem er den Diener gerufen, damit er das Gepäck versorge, führte er sie ins Haus. »Du bist pünktlich wie ein Mitternachtsgespenst«, sagte er lächelnd und forschte in ihren Zügen, ob sie zu einem so scherzhaften Gesprächsbeginn aufgelegt sei.
Sie hatte einen beliebigen kleinen Zettel für diese Worte genommen; einen Augenblick überkam Gerom eine Regung von Erbarmen, und zugleich wurde ihm schmerzlich klar, daß dies der erste und zugleich der letzte Brief war, den er von seinem Weibe erhalten hatte. Der Brief enthielt folgende Worte: An Vinzenz Gerom. Ich muß sterben.
»Ich träumte einmal eine Landschaft«, erzählte nun auch Georg Vinzenz, »eine purpurrote Landschaft mit einem meergrünen Himmel darüber, und in der Mitte eine zu unermeßlicher Höhe ansteigende Felsenstraße, die sich zwischen blauen Eisfeldern verlor.
Nur eins ist sicher, und es wird vielen eine vollgültige Erklärung sein, Vinzenz Gerom war ein eigenwilliger und selbständiger Charakter und ein Mann von Gefühlskräften und natürlicher Klugheit.
Dies hat sich so zugetragen, wie es berichtet wird, und es ist allen unbegreiflich und geheimnisvoll erschienen, denn Vinzenz Gerom war ein einfacher Mann, und obgleich sein Geschlecht alteingesessen war und hohes Ansehen genoß, war doch der Unterschied der beiden Liebenden in Stand und Lebensgewohnheiten sehr groß, und von der Fremden wußte niemand mehr als ihren Namen.
An einem bestimmten Abend in jeder Woche fanden sich Cajetan und Georg Vinzenz bei Franziska und Borsati ein, und bei gutem Essen und vortrefflichen Weinen verplauderten sie oft die halbe Nacht. Eines Tages brachte Borsati einen fremden jungen Mann zu diesem Symposion mit, einen Menschen von nicht sehr gepflegtem
Unter elendem Gesindel saß er nächtelang in den Schnapsbutiken der Vorstadt, bald kindisch schluchzend, bald trübsinnig vor sich hinstarrend. Sein Geist blieb für immer umnachtet.« »Daraus könnte man eine Legende machen«, sagte Georg Vinzenz, »und ich würde sie ›der junge Hirt‹ nennen. Wie rein und wie edel zeigt sich hier die Menschennatur!
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