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Erasmus erlaubte sich kein Urteil darüber, ob er wirklich so dumm war, wie alle sagten. Er liebte den Umgang mit ihm wegen seiner vollkommenen Diskretion. Mit Männern konnte er sich im allgemeinen schwer verstehen. Sie vermaßen sich an ihm. Sie wollten in ihn eindringen und bedachten nicht, daß das verletzt. Männer im allgemeinen wußten wenig von dem Grad der Verletzlichkeit eines Menschen.
Später richtete der Vater Luther für sie und die andern jungen Hausgenossen auch einen Kegelplan ein und sah zu, wie sie sich vermaßen, zwölf Kegel zu treffen, wo doch nur neun auf dem „Boßleich“ standen, und schließlich froh waren, eine nicht zu fehlen.
Alles Geschaffene wäre aber salzlos gewesen ohne die Übung heilsamer Zucht. Um das erneuerte Tempelhaus zu füllen, duldete der Pfarrer keinen, der nicht hineingehen wollte. Er kehrte also den Spieß vor allem gegen diejenigen, welche sich draußen hielten und sich vermaßen, das, was er verkündige, selbst schon zu wissen.
Es kamen einmal viele Herren und vermaßen ein Stück Haideland, das seit Menschengedenken keines Herrn Eigenthum gewesen war, und es kam ein alter Bauersmann, und zimmerte mit vielen Söhnen und Leuten ein Haus darauf, und fing an, den vermessenen Fleck urbar zu machen.
Jetzt trat in Wien eine andere Stimmung ein; die Hofschranzen und Weiber, Jesuiten und Kapuziner vermaßen sich nicht mehr, das »neue Feinderl«, wie sie Gustav Adolf nannten, mit Ruten über die Ostsee hineinzupeitschen oder das Schneeköniglein zerrinnen zu sehen, wenn es sich dem Süden näherte. Der Sieg Gustav Adolfs war ein zermalmender Schlag für den Kaiser und die Katholiken.