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Aktualisiert: 9. Mai 2025
Durch die Ueberschuhe verdirbt man sich die Füße. Männer tragen sie und mögen sie tragen Männer rauchen auch Cigarren, aber ich halte Ueberschuhe für etwas Unweibliches.“
„Suchen Sie etwas?“ fragte dieser endlich gefällig, und sie hatte wirklich noch nichts Anderes gethan die ganze Zeit. „Ach das ist mir sehr fatal“, sagte die Dame, „ich muß meine Ueberschuhe zu Hause haben stehen lassen, denn ich erinnere mich nicht sie hier im Wagen ausgezogen zu haben, und sie sind doch nirgends zu sehen.
Lieber Himmel, was hatte er in den zwei Tagen nicht allein an Schadenersatz für Hut und Schachtel, Wagenpolster, Fensterscheiben, Ueberschuhe für Unkosten gehabt, außerdem sein ganzes Gepäck in die Welt hineinfahren lassen, und Telegraphen und Wirthshäuser bezahlt, und wie war er behandelt worden!
Reisen ja, es sollte ihm noch einmal Jemand kommen und ihn auf Reisen schicken wollen, dem wollte er sagen, was er von ihm dächte. Reisen alles liederliche Gesindel der Welt trieb sich auf Reisen umher: verkappte Engländer, junge leichtsinnige Mädchen, entsetzliche Frauenzimmer mit Hutschachteln und ohne Ueberschuhe und was für Geld flog dabei auf die Straße!
Der Commerzienrath, der keinesfalls den ganzen Sinn der Worte verstanden, nahm das wunderbarerweise für ein ihm gemachtes Compliment, wenigstens verneigte er sich gegen die Dame und sagte verbindlich: „Ich kann mich auch nie erinnern Ueberschuhe getragen zu haben, obgleich mein kränklicher Zustand mich wol dabei würde entschuldigt haben.
„Aber ich denke Sie tragen keine Ueberschuhe“, rief der entsetzte Mann, der sich, in der peinlichsten Lage von der Welt, nur noch an diesen letzten Hoffnungsanker klammerte. „Ueberschuhe wer redet von Ueberschuhen!“ schrie die Frau, den jungen semmelblonden Mann fest in seine Ecke hineindrückend, „daß der Böse Ihre Ueberschuhe hole; meine Schuhe haben Sie hinausgeworfen.“
„Ja, und besonders wenn man leidend ist“, sagte die junge hübsche Frau mit einem tiefen Seufzer, indem sie jede Hoffnung auf die Ueberschuhe aufzugeben schien, und neben dem Commerzienrath hin zum Fenster hinaussah; „ich kann mir den Tod holen in meinen dünnen Schuhen.“
„Das hört er doch“, brummte die Dame befriedigt vor sich hin; „nun?“ schrie sie dann wieder, „wissen Sie nicht wie der Platz heißt?“ „Otzleben, soweit ich mich entsinne“, sagte ihr Nachbar, also gepreßt. „Freundliches Dörfchen hier, wie?“ schrie die Dame wieder; aber Mahlhuber ging nicht in die Falle. Er dachte an die zerschossene Hutschachtel, an die Ueberschuhe, an die Nichte.
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