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Die mit jedem Ton gleichzeitig erklingenden Obertöne werden als seine Ergänzung empfunden und festgehalten, diese vertikale Tonreihe gibt jetzt der gestaltenden Phantasie entscheidende Anregung. Der Klang gliedert sich in Hauptton und Nebentöne, jener als Leitpunkt der Melodie, diese als begleitender harmonischer Untergrund.

Nur das eine will ich feststellen: daß man zwar mit einer Handtrommel und einer Flöte ganz liebliche Töne hervorbringen kann, wenn man hundertmal hintereinander dieselbe kurze Tonreihe spielt, daß aber natürlich nur ein ohrenbetäubender, sinnloser Lärm herauskommen kann, wenn nach Art der Weißen zwanzig Menschen und mehr gleichzeitig in verschiedenartige Instrumente hineinblasen.

Kann überhaupt das Gefühl keine Basis für ästhetische Gesetze sein, so ist obendrein gegen die Sicherheit des musikalischen Fühlens Wesentliches zu bemerken. Wir meinen hier nicht bloß die konventionelle Befangenheit, die es ermöglicht, daß unser Fühlen und Vorstellen oft durch Texte, Überschriften und andere bloß gelegentliche Gedankenverbindungen, besonders in Kirchen-, Kriegs- und Theaterkompositionen eine Richtung erhält, welche wir fälschlich dem Charakter der Musik an sich zuzuschreiben geneigt sind. Vielmehr ist überhaupt der Zusammenhang eines Tonstückes mit der dadurch hervorgerufenen Gefühlsbewegung kein unbedingt kausaler, sondern es wechselt diese Stimmung mit dem wechselnden Standpunkt unserer musikalischen Erfahrungen und Eindrücke. Wir begreifen heute oft kaum, wie unsere Großeltern diese Tonreihe für einen entsprechenden Ausdruck gerade dieses Affekts ansehen konnten. Dafür ist z.