Vietnam or Thailand ? Vote for the TOP Country of the Week !

Aktualisiert: 6. Mai 2025


In der Schweiz absolvierte Tetzel einen reichen Bauern wegen eines Totschlags, und als dieser ihm gestand, dass er noch einen Feind habe, den er gern ermorden wolle, erlaubte es ihm der elende Pfaffe gegen eine kleine Summe!

Tetzel wusste die Sache den Leuten viel plausibler zu machen, und da war keine Dirne, die ihm nicht einige Groschen für irgendeine kleine Sünde, die sie begehen wollte, gezahlt hätte.

Er blieb bei dem "Gotteskasten" stehen und sah zu, was jeder hineinlegte, und die guten Zwickauer steuerten reichlich zu Ehren des heiligen Juvenal! Tetzel flüsterte dem Küster ins Ohr: "Es ist genug geopfert, nun wollen wir weidlich davon schmausen."

Trotz aller Pfiffigkeit wurde Tetzel aber doch einmal angeführt. In Magdeburg kam ein Herr von Schenk zu ihm und bot ihm eine nicht unbedeutende Summe, wenn er ihn für eine große Sünde absolvieren wolle, die er noch zu begehen gedenke. Schmunzelnd strich der Pfaff das Geld ein und gab den verlangten Ablassbrief.

"Das tut nichts", sagte Tetzel, "Wir wollen diesen Heiligen schon zu Ehren bringen; beruft nur morgen das Volk durch alle Glocken zur Kirche, wie Ihr es sonst an den höchsten Festtagen zu tun pflegt." Der Küster tat, wie ihm befohlen, und die Einwohner der Stadt strömten in Menge in die Kirche. Tetzel predigte.

Schenk behielt das Geld, und Tetzel hatte das Nachsehen. Dieser nichtswürdige Mönch hatte die rechte Art, den Leuten das Geld aus dem Beutel zu schwatzen, und er nahm mehr ein als alle anderen Ablasskrämer, die sich damit begnügten, folgende stehende Redensarten herzuplappern: "Seht doch, der Himmel steht Euch überall offen. Wollt Ihr jetzt nicht hineingehen, wann werdet Ihr denn hineinkommen?

Dass auf einen gewandten, guten Reisenden sehr viel ankommt, weiß jeder Kaufmann, und der Erzbischof war bemüht, einen solchen zur Verbreitung seiner Ware aufzufinden. Er fand ihn in dem Dominikanermönch Johann Tetzel aus Pirna. In der Jugend hatte sich derselbe etwas mit dem Studieren abgegeben, und sein Religionseifer erwarb ihm die Würde eines Doktors der Theologie.

Dieser Tetzel trieb die Frechheit so weit, dass der damalige Johann von Meißen vorhersagte, dieser Mönch würde der letzte Ablasskrämer sein. Man erzählt von ihm eine Menge Stückchen, die Zeugnis ablegen von seiner grenzenlosen Unverschämtheit.

Wenn er ausging, begleiteten ihn zwei Edelknaben; 1580 verrichteten diesen Dienst zwei Vettern, Christoph und Hans Christoph von Tetzel aus dem alten, reichsadeligen Patriziergeschlecht der Tetzel von Kirchsittenbach und Vohra zu Nürnberg.

Wie schnell er Geld zusammenzubringen wusste, beweist Folgendes: In Görlitz war die Peterskirche gebaut worden, und es fehlte nur noch das kupferne Dach, wozu 1800 Zentner Kupfer erforderlich waren, die damals 48.600 Taler kosteten. Man wandte sich an Tetzel, und in drei Wochen hatte er diese Summe gesammelt.

Wort des Tages

verschobene

Andere suchen