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Aktualisiert: 3. Oktober 2025


Das ist eine niedrige Arbeit!“ sagte die Stopfnadel, „ich komme nie hindurch, ich zerbreche, ich zerbreche!“ und da zerbrach sie. „Habe ich nicht oft genug wiederholt!“ jammerte sie, „daß ich zu fein bin!“ „Nun taugt sie zu nichts mehr!“ meinten die Finger, mußten sie aber doch festhalten, die Köchin machte ihr einen Kopf aus Siegellack und steckte sie dann vorn in ihr Tuch.

Sieh, jetzt bin ich eine Busennadel!“ sagte die Stopfnadel; „ich wußte wohl, daß ich zu Ehren kommen würde; aus Was wird Was!“ und dabei lachte sie innerlich, denn äußerlich kann man es einer Stopfnadel nie ansehen, daß sie lacht. Da saß sie nun so stolz, als führe sie in einer Kutsche und blickte nach allen Seiten.

Nur nicht zu viel des Eigenlobes!“ sagten die Finger und faßten sie dann fest um den Leib. „Seht ihr, ich komme mit Gefolge!“ rief die Stopfnadel und zog einen langen Faden hinter sich her. Die Finger lenkten die Stopfnadel gerade gegen den Pantoffel der Köchin, dessen Oberleder einen Riß bekommen hatte und jetzt zusammengenäht werden sollte.

Eines Tages lagerten sich einige Gassenbuben neben dem Rinnsteine und wühlten in demselben umher, wo sie alte Nägel, Kupferdreier und dergleichen fanden. „Au!“ schrie der eine, indem er sich an der Stopfnadel stach. „Das ist ja ein schlimmer Bursche!“ „Ich bin kein Bursch, ich bin ein Fräulein!“ erwiederte die Stopfnadel, aber niemand hörte es.

Da er aber jeden Tag nur Geld ausgab und nie etwas einnahm, so hatte er zuletzt nur noch zwei Pfennig übrig, und mußte aus den prächtigen Zimmern, die er bisher bewohnt hatte, in ein gar ärmliches Stübchen unterm Dache ziehen, mußte sich seine Stiefeln selbst bürsten und mit einer Stopfnadel zusammennähen und keiner seiner Freunde kam zu ihm, weil man so viele Treppen zu ihm hinaufzusteigen hatte.

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