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Aktualisiert: 18. Mai 2025
Ich liege hart am Rande der Schlucht auf einer ausgebreiteten Pferdedecke; ringsumher lauter Haufen frischgemähten, betäubend duftigen Heues. Die fleißigen Hauswirte haben es vor ihren Hütten auseinandergestreut: dort mag es noch eine Weile an der Sonne durchtrocknen; dann aber in die Scheuern damit! Wie prächtig wird sichs darauf schlafen lassen!
Hoch aufgeschossen, kräftig, kerniger als die Mutter, arbeitete sie, wenn es galt, mit dem Dienstmädchen um die Wette. Gab es nichts zu scheuern, putzen, spülen oder schrapen in der Küche, so spielte sie lieber auf der Straße mit ihren Altersgenossen, am liebsten mit den Knaben, als hinter den Schulbüchern zu sitzen.
Allein ein unerhörter und unerklärlicher Umstand machte das Herz des Mädchens beben: das Goldgarn hatte nicht mehr seinen vorigen Glanz. Da half kein Scheuern, kein Seufzen und kein Benetzen mit Thränen; die Sache war nicht wieder gut zu machen.
Am Nachmittag kam eine Krankenhausschwester und übernahm die Aufsicht; mit ihr rückten neue Leute ein; das ganze Haus war in der Gewalt Fremder. Das Scheuern klang wie das Hobeln der Sargbretter. Die Dienstmädchen kummervoll; die Großmutter in Tränen; und als das Bett des Kindes in ein anderes Zimmer getragen wurde und sie die Tritte der Träger hörten, saßen die Eltern Hand in Hand und zitterten.
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