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Aktualisiert: 23. Mai 2025
Dieser Principe d'Atella, früher österreichischer General, war ein ebenso trübseliger wie kluger Mann, der gegen seinen Willen Donna Ferdinanda, seinem zweiten Weibe, darin nachgab, daß sie sich zu Hofe von seiner Tochter, der schönen Rosalinda, begleiten ließ, die der König für die allerschönste erklärte und die noch nicht sechzehn Jahre zählte.
D'Atella liebte seine sehr lustige und sehr unvorsichtige Frau, die, wenn auch um dreißig Jahre jünger als er, doch nicht mehr jung war, und es während der köstlichen Feste dieses Winters nur der Anwesenheit ihrer Tochter Rosalinda verdankte, immer von einem hofmachenden Schwarm der glänzendsten Jugend Neapels umgeben zu sein.
Eben jener Herzog, der in der Nacht vor der Bataille von Velletri dem Don Carlos so von Nutzen gewesen war und sich nun der höchsten Gunst des jungen Königs erfreute, war aufs tiefste berührt von der naiven Grazie der jungen Rosalinda und ganz besonders von ihrem einfachen Wesen und ihrer aus den Augen strahlenden Aufrichtigkeit; er machte ihr auf eine majestätische Weise den Hof, wie sich dies für einen dreifachen spanischen Granden gehört.
Rosalinda war entzückt über die doppelte Wagenreihe, die um diese Zeit des Korso die Straße füllt; sie erkannte die meisten Wagen und die Damen darin. Das amüsierte sie und bedrückte sie zugleich.
So sehr entzückt, daß Genarino schon zwei Wunden aus Duellen mit Bräutigamen oder Brüdern trug, in deren Familie er Unordnung gebracht hatte. Der junge Marquis war geschickt genug, die Principessa d'Atella zu überzeugen, daß ihr seine Huldigung gelte, aber tatsächlich war er in die junge Rosalinda verliebt und, was mehr ist, eifersüchtig auf sie.
Der Herzog von Prada war sich nicht ganz sicher, ob die junge Rosalinda nicht manchmal auch Antwort auf Genarinos fragende Augen gab. Die Liebe der beiden hatte wirklich, vernünftig betrachtet, gar keinen Sinn.
Acht oder zehn Damen von seltener Schönheit teilten sich in alles Lob und Preis, aber der junge König, der ein feiner Kenner war, erklärte für die schönste Dame seines Hofes Rosalinda, die Tochter des Principe d'Atella.
Don Genarino und Rosalinda verwandten all ihre Geschicklichkeit darauf, was sie für einander empfanden, vor der Principessa d'Atella zu verbergen, deren kokettischer Anspruch auf Begehrtwerden dem jungen Marquis niemals die falschen Gedanken verziehen hätte, die sie sich hinsichtlich seiner Liebe zu ihr machte. Aber ihr Gatte, der alte General, hatte bessere Augen als sie.
Vielleicht war der schreibende Mönch ein Günstling des jungen Don Genarino, Marquis de las Flores, von dem man annimmt, daß er dem Carlos das Herz der schönen Rosalinda streitig gemacht hat, dem sehr galanten König sowohl wie auch dem alten Herzog Vargas del Prado, der für den reichsten Mann seiner Zeit galt.
Wie eine Mitteilung, die er ihr aus Höflichkeit mache und für die sie ihm dankbar sein müsse, sagte er zu Rosalinda, daß sie das Kloster nur ein einziges Mal noch verlassen würde, nämlich am Vorabend des Tages ihrer Profeß.
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