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Der Mensch ist brutal genug, sich selbst der Komik krankhaft rhythmischer Zuckungen nicht zu entziehen. Der Veitstanz, der Gang der Rückenmärker, die Epilepsie können Formen annehmen, die manche unwillkürlich zu schuldlosem Lachen zwingen, ebenso wie einige solcher Krankheiten direkt ansteckend wirken können.

Hanno, bleich vor Erregung, hatte bei Tische fast nichts essen können; aber jetzt war die Hingebung an sein Werk, das, ach, nach zwei Minuten schon wieder zu Ende sein sollte, so groß in ihm, daß er in vollständiger Entrücktheit alles um sich her vergessen hatte. Dies kleine melodische Gebilde war mehr harmonischer als rhythmischer Natur, und ganz seltsam mutete der Gegensatz an, der zwischen den primitiven, fundamentalen und kindlichen musikalischen Mitteln und der gewichtigen, leidenschaftlichen und fast raffinierten Art bestand, in welcher diese Mittel betont und zur Geltung gebracht wurden. Mit einer schrägen und ziehenden Bewegung des Kopfes nach vorn hob Hanno bedeutsam jeden Übergangston hervor, und, ganz vorn auf dem Sessel sitzend, suchte er durch Pedal und Verschiebung jedem neuen Akkord einen empfindlichen Wert zu verleihen. In der Tat, wenn der kleine Hanno einen Effekt erzielte und beschränkte sich derselbe auch ganz allein auf ihn selbst

Die Arabesken, die Mäander vergnügen unser Auge, weil die Elemente, aus denen die Bänder bestehen, in rhythmischer Folge an einander gereiht sind. Das Auge verhält sich zu dieser Anordnung, zu dieser periodischen Wiederkehr derselben Formen wie das Ohr zur taktmäßigen Aufeinanderfolge von Tönen und Accorden.

Besondere Kontraste entstehen, wenn rein syntaktisch ein Satz anders konstruiert wird, als er in unser aller Bewußtsein ursprünglich lautete: "Lerne zu! Leyden!" Denk' mal!" "Platz! Vor dem Opernhause!" Es ist aber doch ein Beweis für die Aufsuggerierbarkeit rhythmischer Antithesen, daß man solches Zeug nicht hören kann, ohne wenigstens zu lächeln.

Eine Entzükkung, deren ungeheure Spannung sich mitunter in einen Thränenstrom auslöst, bei der der Schritt unwillkürlich bald stürmt, bald langsam wird; ein vollkommnes Ausser-sich-sein mit dem distinktesten Bewusstsein einer Unzahl feiner Schauder und Überrieselungen bis in die Fusszehen; eine Glückstiefe, in der das Schmerzlichste und Düsterste nicht als Gegensatz wirkt, sondern als bedingt, als herausgefordert, sondern als eine nothwendige Farbe innerhalb eines solchen Lichtüberflusses; ein Instinkt rhythmischer Verhältnisse, der weite Räume von Formen überspannt die Länge, das Bedürfniss nach einem weitgespannten Rhythmus ist beinahe das Maass für die Gewalt der Inspiration, eine Art Ausgleich gegen deren Druck und Spannung... Alles geschieht im höchsten Grade unfreiwillig, aber wie in einem Sturme von Freiheits-Gefühl, von Unbedingtsein, von Macht, von Göttlichkeit... Die Unfreiwilligkeit des Bildes, des Gleichnisses ist das Merkwürdigste; man hat keinen Begriff mehr, was Bild, was Gleichniss ist, Alles bietet sich als der nächste, der richtigste, der einfachste Ausdruck.

Diese Ausweichung auf das Gebiet des Rhythmus bezweckt den Nachweis, daß auch die rhythmischen Zwerchfellstöße innig anderen rhythmischen Heiterkeitsbetätigungen verwandt sind und daß die Heiterkeit sich typisch des Ausdruckes rhythmischer Muskelaktionen bedient. Ich wage, in diesem Sinne das Lachen als die wahrscheinliche Quelle der Musik, als der Seele ersten Jodler, zu bezeichnen.

Was ist denn Zeugung und Ernährung anderes, als ein ewiger Austausch verschiedenartigster rhythmischer Spannkräfte auf kleinstem Raum der Zellsubstanzen zusammengepreßt, ein dauerndes Kartenmischen tierischer und pflanzlicher Rhythmenträger durcheinander?

War schon der Mensch als organisches Wesen in seiner Gesamtheit aufzufassen als ein System rhythmischer Durchflutungen für sich, abgetrennt vom Kraftspiel der anorganischen Masse, so ist noch viel mehr seine Seele eine für sich und vielleicht einzig dastehende, still verschlossene Kammer wunderbaren rhythmischen Spiels, die ihn in eigener Weise befähigt, mit den Eindrücken der Außenwelt innen frei zu schalten und zu walten.

Das Piano war nur mittelmäßig, aber schon nach den ersten Griffen wußte sie es mit sicherem Geschmack zu behandeln. Sie zeigte einen nervösen Sinn für differenzierte Klangfarbe und eine Freude an rhythmischer Beweglichkeit, die bis zum Phantastischen ging. Ihr Anschlag war sowohl fest als weich.

Irgend Jemand widerspricht dir, ich fürchte, es ist die Natur. Wozu giebt es überhaupt Schönheit in Ton, Farbe, Duft, rhythmischer Bewegung in der Natur? Was treibt die Schönheit heraus? Glücklicherweise widerspricht ihm auch ein Philosoph. Plato geht weiter.