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Aktualisiert: 12. Juni 2025
Das war ein verrunzelter, knöcherner Zahlenmensch, der sich langsam auf diesen Posten emporgearbeitet hatte, und dem im Laufe der Dienstjahre das bißchen Verstand und Daseinsinteresse eingetrocknet waren. Die eigentliche Herrschaft im Wechselbureau führte denn auch nicht er, sondern der dicke Rehle, der Inhaber des Schalterplatzes.
Übrigens wurde der dicke Rehle nicht ins Feld abgestellt, sondern zur Rekrutenausbildung dabehalten, und er war bald der beliebteste Vizewachtmeister des ganzen Ersatzbataillons. Auch der Junge des alten Binder wurde eingezogen, und der Vater war stolzer darauf als der Sohn.
Benno nahm das geliehene Opernglas zur Hand und ließ seine Blicke umherwandern. Dort, auf einem Seitenplatz des zweiten Ranges, saß der dicke Rehle vom Wechselbureau und schmauste ein kräftig belegtes Butterbrot, das ihm seine fürsorgliche Alte mitgegeben hatte. Kauend unterhielt er sich mit einem bezwickerten Mädchen, das neben ihm saß und von Zeit zu Zeit vergnügt zu seinen Reden auflachte.
Ferner hatte sie das Kopierbuch zu registrieren, die Kopien der am vorigen Tage abgegangenen Fakturen nachzurechnen. »Zur Übung!« hatte Rittershaus gesagt. »Damit de die Schlafkrankheit kriehst!« hatte der dicke Rehle sie belehrt. Zwischendurch gab es kleine Gänge in die anderen Bureaus, Anfragen, Antworten, Schriftstücke zu holen und zu bringen.
Ein gemütlicher Epikureer, beliebt im ganzen Hause ob seiner ewig guten Laune. Drei Leidenschaften besaß Rehle: gut essen, gut trinken und gut schnupfen. Und wegen dieser dritten Leidenschaft führte er seit nun bald dreißig Jahren mit seiner lieben Alten, die die verschnupften Taschentücher waschen mußte, einen humorreichen häuslichen Krieg.
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