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Konflikte können aber auch sich lösen; die Sache kann einen glücklichen Ausgang nehmen. Dann gewinnt die Stauung eine weitere Bedeutung. Die durch die Stauung gesteigerte oder zu grösserer psychischer Höhe gebrachte psychische Bewegung ergiesst sich, wenn der Konflikt gelöst, also das Hindernis des freien Vorstellungsablaufes beseitigt ist, mit grösserer Kraft.

Aber diese psychische Differenzierung, die durch die Verschiedenheit der Lebensweise, des Berufes, des Milieu, der Erlebnisse usw. erfolgt, ist von einer Integrierung begleitet, indem der gleiche Beruf usw. einen gemeinsamen Berufs- und Korpsgeist erzeugt.

Es ist, wenn ich in Ausdrücken meiner "Grundthatsachen des Seelenlebens" sprechen darf, der freie "Vorstellungsabfluss" aufgehoben; also eine psychische "Stauung" eingetreten. Und diese hat die Wirkung, die jede psychische Stauung hat.

Jedes Geschehen, also auch jedes psychische Geschehen unterliegt den natürlichen Bedingungen seines Daseins. Indessen, wenn ich hier von Bedingungen des Vollzuges eines psychischen Geschehens rede, so meine ich nicht die Bedingungen seines "Eintrittes", sondern eben die Bedingungen seines "Vollzuges". Der "Eintritt" eines psychischen Geschehens ist die Auslösung desselben.

Ich habe zu zeigen versucht, dass zwischen uns und der Thierwelt keine absolute Linie anatomischer Abgrenzung gezogen werden kann, die breiter wäre, als die zwischen den unmittelbar auf uns folgenden Thieren; und ich will noch mein Glaubensbekenntniss hinzufügen, dass der Versuch, eine psychische Trennungslinie zu ziehen, gleich vergebens ist und dass selbst die höchsten Vermögen des Gefühls und Verstandes in niederen Lebensformen zu keimen beginnen . Gleichzeitig ist Niemand davon so stark überzeugt, wie ich, dass der Abstand zwischen civilisirten Menschen und den Thieren ein ungeheurer ist, oder so sicher dessen, dass, mag der Mensch von den Thieren stammen oder nicht, er zuverlässig nicht eins derselben ist.

Aber die Folgerung, es gebe überhaupt keine psychische Aktivität, ist falsch. Diese +Aktivität+ besteht, zwar nicht hinter und neben den Einzelerlebnissen, wohl aber in einem +Zusammenhange+ der Erlebnisse und ist durch besondere Gefühle charakterisiert, so daß das Ich unmittelbar davon Kunde hat, daß und wann es tätig ist.

Die Neurose ist dadurch charakterisiert, daß sie die psychische Realität über die faktische setzt, auf Gedanken ebenso ernsthaft reagiert wie die Normalen nur auf Wirklichkeiten. Vgl. den zweiten Aufsatz dieser Reihe über das Tabu. Kann es sich bei den Primitiven nicht ähnlich verhalten haben?

V. Die psychische Entwicklung. Wir haben bereits der verschiedenen Faktoren, welche an der Entwicklung des Seelenlebens beteiligt sind, Erwähnung getan. Nun erübrigt uns noch die zusammenfassende Darlegung des Wesens dieser Entwicklung. Zunächst ist von einer Entwicklung der Psyche +als Ganzes+ zu sprechen. Wir wissen, daß diese Entwicklung eine Entfaltung von +innen+ heraus ist.

Ich mag noch so eifrig und genau in das Getriebe der Hirnprozesse hineinschauen können, so werde ich, wenn ich nicht die schon damit verknüpften Bewußtseinsvorgänge erlebt habe und kenne, diese und deren Beschaffenheit nicht zu erkennen vermögen; denn die Qualität, die das Psychische als solches konstituiert, das eigenartige Erleben eines Tones, einer Farbe, einer Lust, eines Zornes usw. liegt keineswegs im Nervenvorgang, ist aus ihm nimmer herauszulesen, zu erraten.

Eine solche Psychologie wird aber sehr bald finden, dass es gar mancherlei Eigenschaften dieser Vorgänge giebt, die in den entsprechenden Bewusstseinsinhalten nicht repräsentiert sind. Noch zwei Bemerkungen habe ich dem hier Gesagten hinzuzufügen. Die Aufmerksamkeit ist die psychische Kraft.