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Während der Propst so in seinem Arbeitszimmer saß, seine Predigten oder eine christliche Ethik vor sich, saß

Die so ganz plötzlich erwachte Sehnsucht ist es, die ihn verführt." "Gewiß ist das wahr", versetzte der Propst. "Ein wirklich gebildeter Mensch geht wohl selten zur Bühne." "Und noch seltener ein poetisch Gebildeter." "Freilich. Und wenn es geschieht, so spielt irgendein Mangel an Charakter mit, der Eitelkeit und Leichtsinn die Oberhand gewinnen läßt.

Am nächsten Tage sprach er mit dem Propst in Bro, denn Svartsjö ist eine Nebenpfarre von Bro, und dort sollte das Aufgebot stattfinden. Der gute alte Propst wurde gerührt und versprach, alle Verantwortung und die Erfüllung aller Formalitäten zu übernehmen. »Jasagte er, »du mußt ihr helfen, Gösta, das mußt du tun. Sie könnte sonst leicht wahnsinnig werden.

Ihr gegenüber saß der Propst, welcher auf ihr Verlangen dem Sünder als Trost auf seinem letzten Gange beigegeben war. Dies hatte sie allerdings nicht ohne Mühe durchgesetzt, denn die Räte waren in der Mehrzahl der Ansicht gewesen, bei einer vernunftlosen Bestie sei geistlicher Zuspruch nicht nur unnötig, sondern sogar übel angebracht.

Obgleich der Propst alles ganz deutlich sah, wunderte er sich doch so sehr, daß er sich förmlich dagegen wehrte und seinen eignen Augen nicht trauen wollte. >Es ist ja ganz und gar unmöglich,< dachte er. >Bei mir muß irgend etwas nicht in Ordnung sein. Ich bin zu lang im Waldesdunkel umhergeritten; es ist eine Einbildung, die Gewalt über mich bekommen hat.<

An meiner Seite war der Propst, und am Wege stand der Totengräber, kläglich weinend und mit dem dicken Kopfe nach mir nickend, den ich wohl freundlich grüßte, aber ohne das mindeste dabei zu empfinden; denn meine Gedanken waren beschäftigt, auszumalen, daß ich, wenn ich da oben auf dem Gerüst stünde, das Meer überblicken würde.

Seit diesem Tage war der Propst sehr wenig mit den andern zusammen; teils nahm ihn das Weihnachtsfest in Anspruch, teils konnte er nicht zur Klarheit kommen, ob das Schauspiel den Christen erlaubt sei oder nicht; sowie sich Petra nur sehen ließ, wurde er unruhig.

Die Erinnerung an den Verdacht und den Kummer von gestern abend durchzuckte sie; sie mochte gar nicht hineinsehen; ihr Herz klopfte so heftig, daß sie sich setzen mußte. Doch dasselbe Wort, das der Propst zuerst wahrgenommen hatte, fiel auch ihr auf, sprang auch ihr in die Augen; sie mußte näher hinsehen; und dann las sie.

"Willst Du zu ihr hinein oder soll ich ?" "Es wird schon das beste sein, Du gehst zu ihr!" sagte die Tochter mit einem weichen Blick. Der Propst hatte schon die Hand an der Türklinke, als von drinnen ein schallendes Gelächter ertönte. Dann wieder Stille und aufs neue eine wahre Lachsalve. Der Propst war zurückgeprallt; jetzt ging er wieder auf die Tür los; die Tochter hinter ihm her.

Der Propst war seiner Sache so sicher, wie man einer Sache überhaupt sicher sein kann. >Aber wenn das Pferd so gar eigensinnig ist,< dachte er, >dann will es gewiß einen bessern Weg aufsuchen.< Und so ließ er es weitergehen. Das Pferd kam gut vorwärts, obgleich es keinen gebahnten Weg vor sich hatte.