United States or Russia ? Vote for the TOP Country of the Week !


Wenn der Positivismus im Erkennen nur ein zweckmäßiges mäßiges Bezeichnen gegebener Sachen sieht, so geht der P r a g m a t i s m u s von einer etwas anderen Auffassung aus. Er behauptet, daß alles Erkennen nur die Bedeutung habe, ein Bild der Dinge zu geben, so geartet, daß seine "Folgen" uns zu Handlungen führen, die bestimmte praktische Bedürfnisse befriedigen. Der "Sinn" eines Gedankens falle zusammen mit dem Inbegriff aller möglichen praktischen Verhaltungsweisen, die er "leiten" und "führen" könne; und "wahr" sei ein Gedankengebilde dann, wenn diese Reaktionen gattungsnützlich seien und uns in der praktischen Beherrschung der Dinge weiterführen. Peirces "Erkenntnis" wird hier ähnlich wie bei den Marburgern selbst zu einem "Formen" und "Gestalten" einer zunächst völlig indifferenten chaotischen Masse von Gegebenheiten (James, Schiller). Der letzte Beweis z. B. für den Wahrheitswert der Naturwissenschaft ist die M a c h t, die sie uns über die Natur gibt, also Technik und Industrie; die Arbeit an den Dingen gehe überall der Erkenntnis vorher und die Erkenntnis zeige in letzter Linie nur die R e g e l n auf, nach denen unsere Bearbeitung der Welt praktisch reüssiere. In Deutschland ist diese völlig unhaltbare, allen Wahrheitsernst untergrabende amerikanistische Theorie besonders widerlich, wenn sie zur Rechtfertigung des Daseins Gottes und der Religion angewandt wird, wie sie in W. James' "Mannigfaltigkeit der religiösen Erfahrung" mit einer eigenartigen Modifikation, die von Nietzsche herrührt (siehe besonders "Wille zur Macht"), von Hans Vaihinger vertreten wurde. Die "Modifikation" besteht in folgendem: Während die angelsächsische Theorie des "Pragmatismus" die Lautverbindung "wahr" geradezu als "praktisch brauchbar" definiert, hält Vaihinger im Grunde den a l t e n Wahrheitsbegriff fest, schränkt aber das unmittelbar "Wahre" ein auf das, was an einer Wortintention nur in reinen Empfindungen gedeckt ist. Alles, was darüber hinausragt seien es Kategorien, Grenzbegriffe (z. B. ideales Gas, Adam Smiths "eigensüchtiges Wirtschaftssubjekt" usw.), seien es unanschauliche theoretische Setzungen (z. B.

Trödelkram nennt Herder alle wissenschaftliche Beschäftigung seiner Zeit kurzweg in seiner Beurteilung von Deninas Staatsveränderungen . Archäologischer Trödelkram! urteilt der junge Goethe in seiner Rezension von Seybolds Schreiben über Homer. Nicht minder eifern beide gegen den Pragmatismus und die Lust, sogleich Maximen aufzustellen, die nicht besser sind als die Gemeinplätze im Puppenspiel.

Hier gilt die Fehde dem unhistorischen Verfahren der Wissenschaften, dem armseligen Kleingeist, der in der Vergangenheit nur einen großen Trümmerhaufen sieht, in dessen Wust er Scherben und Auskehricht sammelt; sie gilt dem Pragmatismus in der Geschichtschreibung, der Sucht, sofort aus allem allgemeingültige Maximen, die nun so ohne weiteres für uns brauchbar sein sollen, aufzuklauben; und bei all der Kläglichkeit noch die lächerliche Überhebung des aufgeklärten Zeitalters!

Das Überwinden der Schriftkultur geschieht in der Praxis eines hocheffizienten Pragmatismus, der der globalen Skala des Menschen entspricht. Diese Skala erfaßt die Bildung menschlicher Gemeinschaften und die Interaktionen zwischen dem Einzelnen und der Gemeinschaft.

Der allgemeine Pragmatismus, der bei der Geburt Amerikas Pate stand und Amerikas Entwicklung seit jeher begleitet hat, galt indes immer als Wert, für den zu kämpfen sich lohnt. In Europa hingegen, wo die überwiegenden Länder weiterführende und universitäre Bildung nahezu kostenlos ermöglichen, ist die Zahl derer, die einen Universitätsabschluß vorweisen, ständig gestiegen.