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Da trat einmal, wie zufällig, der alte Pokrowskij zu uns ins Zimmer.

Pokrowskij gab mir Bücher: anfangs las ich sie nur, um nicht einzuschlafen, dann aufmerksamer und zuletzt mit wahrer Gier. Es war mir, als täte sich eine ganze Welt neuer, mir bis dahin unbekannter, ungeahnter Dinge auf. Neue Gedanken, neue Eindrücke stürmten in Ueberfülle auf mich ein.

Wo aber dieses Geld geblieben war ist unbekannt. So erzählte es mir Anna Fedorowna. Der Student Pokrowskij selbst sprach nie von seinen Familienverhältnissen und liebte es nicht, wenn man ihn nach seinen Eltern fragte. Man sagt, seine Mutter sei sehr schön gewesen, deshalb wundert es mich, daß sie so unvorteilhaft und noch dazu einen so unansehnlichen Menschen geheiratet hat.

Sie haben mich so oft mit Anteil nach meinem früheren Leben gefragt und mich gebeten, Ihnen von meiner Mutter, von Pokrowskij, von meinem Aufenthalt bei Anna Fedorowna und schließlich von meinen letzten Erlebnissen zu erzählen, und Sie äußerten so lebhaft den Wunsch, dieses Heft einmal zu lesen, in dem ich Gott weiß wozu einiges aus meinem Leben erzählt habe, daß ich glaube, Ihnen mit der Zusendung dieses Heftes eine Freude zu bereiten.

Zweieinhalb Rubel fehlten mir! Ich war nahe daran, vor Verdruß in Tränen auszubrechen. Doch da rettete mich etwas ganz Unvorhergesehenes. Nicht weit von mir erblickte ich plötzlich den alten Pokrowskij, der an einem der anderen Büchertische stand. Vier oder fünf der Antiquare umringten ihn und schienen ihn durch ihre lebhaften Anpreisungen bereits ganz eingeschüchtert zu haben.

Als ich mich am nächsten Tage nach einer kurzen Erholung wieder zur Nachtwache anschickte, entschlossen, diesmal nicht wieder einzuschlafen, wurde etwa gegen elf Uhr an unsere Tür geklopft: ich öffnete es war Pokrowskij. »Es wird Sie langweilen, denke ich, so allein zu sitzensagte er, »hier, nehmen Sie dieses Buch, es wird Sie immerhin etwas zerstreuen

In dreien von ihnen wohnte Anna Fedorowna mit meiner Kusine Ssascha, die als armes Waisenkind von ihr angenommen war und erzogen wurde. Im vierten Zimmer wohnten wir, und im letzten Zimmer, das neben dem unsrigen lag, wohnte ein armer Student, Pokrowskij, der einzige Mieter im Hause. Die Hauptstraßen auf Wassilij-Ostroff werden »Linien« genannt. E.

Ich weiß nicht, was dann in mir vorging: ich sah gleichfalls verwirrt zu Boden, errötete noch mehr als Pokrowskij, bedeckte das Gesicht mit den Händen und lief aus dem Zimmer. Ich wußte nicht, was ich mit mir anfangen, wo ich mich vor Scham verstecken sollte. Schon das allein, daß er mich in seinem Zimmer vorgefunden hatte! Ganze drei Tage konnte ich ihn nicht ansehen. Ich errötete bis zu Tränen.

Ich legte mich hin, um, wie ich mir fest vornahm, nur eine halbe Stunde zu schlafen, schlief aber bis zum Morgen: Pokrowskij weckte mich auf, als es Zeit war, Mama die Arznei einzugeben.

Mama war natürlich sehr froh über diesen Vorschlag, und so wurden wir beide gemeinsam ein ganzes Jahr von Pokrowskij unterrichtet. Pokrowskij war ein armer, sehr armer Mensch. Seine Gesundheit erlaubte es ihm nicht, regelmäßig die Universität zu besuchen, und so war er eigentlich gar kein richtiger »Student«, wie er aus Gewohnheit noch genannt wurde.