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Diese Sprechbühne mit gedieltem Fußboden sollte nach Vitruvs Anweisung 10 bis 12 Fuß über die Orchestra erhöht sein, womit die Maße der bis jetzt untersuchten griechischen Theater übereinstimmen.

Das griechische Theater der ältesten Zeit hatte zwei Hauptteile, die Orchestra, den Tanzplatz des Chors, welcher den in Wechselrede ihm antwortenden Schauspieler (

Das Bühnengebäude besteht in dem zurückliegenden Hauptbau, aus welchem sich drei Türen nach dem 3–4 m über die Orchestra erhöhten sogenannten Logeion oder Proskenion öffnen. Trotz seiner großen Ausdehnung ist das griechische Theater sehr gehörsam. Dabei ist zu beachten, daß die für die Schallverteilung besonders wichtige Gürtungsmauer und hintere Bühnenwand heutzutage fehlen.

Die Orchestra selbst ist eine von einem Plattenring umschlossene Kreisfläche, welche von der untersten Sitzstufe durch einen 0,2 m niederer gelegenen Umgang getrennt ist, der, wie zwei Abzugslöcher zeigen, auch als Wasserablauf diente. Genau in der Mitte der Orchestra ist ein runder Stein von 0,7 m Durchmesser eingelassen, der wohl den Rundaltar des Dionysos trug.

Gleich westlich vom Orte, wo Bacchus gefunden wurde, ist ein Theater mit unverhältnissmässig breiten Sitzreihen und kleiner Cavea. Barth, der die Orchestra gemessen, giebt die Breite derselben auf 60' und die Tiefe auf 76' an, und meint, dass dies Theater nicht zu scenischen Darstellungen, sondern zu musikalischen Aufführungen gedient habe.

Während wir, mit der Gewöhnung an die Stellung eines Chors auf der modernen Bühne, zumal eines Opernchors, gar nicht begreifen konnten, wie jener tragische Chor der Griechen älter, ursprünglicher, ja wichtiger sein sollte, als die eigentliche "Action", wie dies doch so deutlich überliefert war während wir wiederum mit jener überlieferten hohen Wichtigkeit und Ursprünglichkeit nicht reimen konnten, warum er doch nur aus niedrigen dienenden Wesen, ja zuerst nur aus bocksartigen Satyrn zusammengesetzt worden sei, während uns die Orchestra vor der Scene immer ein Räthsel blieb, sind wir jetzt zu der Einsicht gekommen, dass die Scene sammt der Action im Grunde und ursprünglich nur als Vision gedacht wurde, dass die einzige "Realität" eben der Chor ist, der die Vision aus sich erzeugt und von ihr mit der ganzen Symbolik des Tanzes, des Tones und des Wortes redet.

Er wagt es nicht mehr, dem Chor den Hauptantheil der Wirkung anzuvertrauen, sondern schränkt sein Bereich dermaassen ein, dass er jetzt fast den Schauspielern coordinirt erscheint, gleich als ob er aus der Orchestra in die Scene hineingehoben würde: womit freilich sein Wesen völlig zerstört ist, mag auch Aristoteles gerade dieser Auffassung des Chors seine Beistimmung geben.

Weiterhin wurde die Skene zu einem massiven Gebäude ausgestaltet und die zunächst davorgesetzte bewegliche und temporäre Dekorationswand durch eine feste, mit Reliefs verzierte und durch Säulen oder Pfeiler gegliederte Steinwand ersetzt. So habe das ganze Bühnengebäude als Proskenion, d. h. als Hintergrund für die in der Orchestra stattfindenden Aufführungen gedient.

Die Entwickelung des Bühnengebäudes sucht man sich in folgender Weise zurechtzulegen: Für den Schauspieler diente ursprünglich als Aufenthaltsort vor dem Auftreten, sowie als Umkleideraum die Skene, ein Zelt oder eine Bude. Diese Dekorationswand gab zugleich der Orchestra einen auch aus akustischen Gründen wünschenswerten Hintergrund und baulichen Abschluß.

Nur muss man sich immer gegenwärtig halten, dass das Publicum der attischen Tragödie sich selbst in dem Chore der Orchestra wiederfand, dass es im Grunde keinen Gegensatz von Publicum und Chor gab: denn alles ist nur ein grosser erhabener Chor von tanzenden und singenden Satyrn oder von solchen, welche sich durch diese Satyrn repräsentiren lassen.