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Er fragte, ob sie gefrühstückt habe, und als sie verneinte, gab er ihr eine Tafel Schokolade. Zuerst angeregt, schien er plötzlich wieder zerstreut. Dann beschämte ihn ein forschender Blick Olivias, und er zwang sich zum Reden. Da dies Olivia peinigte, fragte sie ihn geradezu nach dem Grund seiner gestrigen jähen Verstimmung.

Olivias Kopf ruhte auf dem Arm; während sie schlief, wurde ihr Gesicht erst bleich und immer bleicher; von einem gewissen Punkt an kehrte aber die Farbe des Lebens zurück, als ob ein Traum von glücklicher und tätiger Zukunft die Seele jäh berührt hätte. Dieser Traum erzeugte ein Lächeln; das Lächeln schien das Blut, das schon verblaßte, neu zu röten.

Die Glut in Olivias Worten überraschte ihn sichtlich; er schien mit sich zu kämpfen. »Mit dem Haus allein ist’s nicht getansagte er zögernd, »wer wird es einrichten?« »Das laß meine Sorge sein.« »Du vergißt, daß dazu viel Geld gehört.« »Du bist reich. Was willst du mit all dem Geld machen? Es gibt noch andere, die reich sind, wenn du nicht genug hast oder nicht soviel entbehren willst.

Der berühmte Meister, dessen Unterricht sie genoß, äußerte sich über Olivias Charakter mit Bewunderung, über ihr Talent mit Vorbehalt. Er glaubte nicht daran, daß ihr Entschluß zur Kunst ein unwiderruflicher sei; er erschien ihm vielmehr als ein Akt der Erprobung und des Verzichtes. Ein paar Tage später sagte Olivia zu ihrer Mutter: »Eine Frau kann es in der Kunst zu nichts Großem bringen.