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Durch ein Wunder von Sinn im Zufall kam gleichzeitig bei mir ein schönes Exemplar des Parsifal-Textes an, mit Wagners Widmung an mich "seinem theuren Freunde Friedrich Nietzsche, Richard Wagner, Kirchenrath". Diese Kreuzung der zwei Bücher mir war's, als ob ich einen ominösen Ton dabei hörte.

Sobald er sich ins Schlepptau nehmen ließ, wurde er ein Schriftsteller unter Schriftstellern und nicht einmal immer ihr erster. Und er wurde manchmal nicht nur an- sondern noch mehr mitgeregt. Ich kann damit nichts anfangen, Nietzsche sei vor allem ein großer Künstler, ein großer Stilist, Artist gewesen. Was heißt das, vor allem.

Sie trat zur Wand, hing sich eine Kastanienkette um den Hals und sagte, scharf pausierend: ,,Ich! . . . Christus! . . . Hölderlin! . . . und Nietzsche . . . Uns trifft die unsichtbare Faust der Welt . . . immerdar." Grauen erfüllte Oldshatterhand; erschüttert sah er das Mädchen an.

Ein Freund hat mich dann darauf aufmerksam gemacht, daß der »Verbrecher aus Schuldgefühl« auch Nietzsche bekannt war. Die Präexistenz des Schuldgefühls und die Verwendung der Tat zur Rationalisierung desselben schimmern uns aus den dunklen Reden Zarathustras »Über den bleichen Verbrecher« entgegen.

Nietzsche konnte mit den bisherigen fünfsinnlichen Erkenntnismitteln den Menschen nicht verstehen. Drum erfand er sich seinen Über-Menschen. Er ward damit der letzte große deutsche Philosoph ante Christum natum. Er war, um in seiner Manier zu reden, der letzte Ante-Christ. Nietzsches Schicksal war, über den Trümmern des komischen Bildungsphilisters als tragischer zu sterben.

Zu Eingang der Menschheitsgeschichte war er der Übermensch, den Nietzsche erst von der Zukunft erwartete. Noch heute bedürfen die Massenindividuen der Vorspiegelung, daß sie in gleicher und gerechter Weise vom Führer geliebt werden, aber der Führer selbst braucht niemand anderen zu lieben, er darf von Herrennatur sein, absolut narzißtisch, aber selbstsicher und selbständig.

Er sagt: Baue mir meine Gedankengebäude nach und mit ihm bauend werde ich selbst zum Gedankenbaumeister. Er wendet sich an das reine Denken in mir, an den Geist. Der Nichtsystematiker wendet sich mehr an die Seele. Hegel. Nietzsche.

Und dennoch blieb er in höherem Sinne unfruchtbar. Ich wäge meine Worte, denn wenn je einer, habe ich Nietzsche erlebt. Und nicht in mir war er unfruchtbar. Aber ich weiß auch, worin er lange Zeit mein Höchstes war: in seiner Größe als Mensch; nicht in der, ach nur allzu zeitgemäßen, Art seiner Philosophie.

Er erschien mir Wagner war mir damals durch Nietzsche entfremdet als der zweite maßgebende Deutsche der letzten Jahrzehnte, wozu denn auch stimmen mochte, daß sein gesamtes Volk seinen Weg ohne ihn gegangen war. Noch sechs Jahre darauf schrieb ich in mein Taschenbuch: Zu Niblum will ich begraben sein, am Saum zwischen Marsch und Geest ... Zu Niblum will ich mich rasten aus von aller Gegenwart.