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Aktualisiert: 14. Mai 2025
Sesemi Weichbrodt aber war viel zu gut und taktvoll, um die Sache auch nur zu erwähnen. Tony besuchte ihre ehemalige Pflegerin zuweilen in dem roten Häuschen, am Mühlenbrink Nr. 7, das noch immer von einer Anzahl junger Mädchen belebt wurde, obgleich die Pension anfing, langsam aus der Mode zu kommen; und auch das tüchtige alte Mädchen ward hie und da in die Mengstraße auf einen Rehrücken oder eine gefüllte Gans gebeten. Dann erhob sie sich auf die Zehenspitzen und küßte Tony gerührt, ausdrucksvoll und mit leise knallendem Geräusch auf die Stirn. Was ihre ungelehrte Schwester, Madame Kethelsen anging, so begann sie neuerdings mit großer Schnelligkeit taub zu werden und hatte fast nichts von Tonys Geschichte verstanden. Sie stieß bei immer unpassenderen Gelegenheiten ihr unwissendes und vor unbefangener Herzlichkeit fast klagendes Lachen aus, so daß Sesemi sich beständig genötigt sah, auf den Tisch zu pochen und »Nally!« zu rufen
Eines Tages überraschte der Konsul sie mit Verdruß dabei, daß sie gemeinsam mit Mamsell Jungmann Claurens »Mimili« las; er blätterte in dem Bändchen, schwieg und verschloß es auf immer. Kurz darauf kam es an den Tag, daß Tony Antonie Buddenbrook ganz allein mit einem Gymnasiasten, einem Freunde ihrer Brüder, vorm Tore spazieren gegangen war. Frau Stuht, dieselbe, die in den ersten Kreisen verkehrte, hatte die beiden erblickt, hatte sich, gelegentlich eines Kleiderankaufes bei Möllendorpfs, darüber geäußert, daß nun wahrhaftig auch Mamsell Buddenbrook schon in die Jahre komme, wo ... und Frau Senatorin Möllendorpf hatte in heiterem Tone dem Konsul davon erzählt. Diese Spaziergänge wurden verhindert. Dann aber erwies es sich, daß Mademoiselle Tony aus jenen alten, hohlen Bäumen, gleich hinter dem Burgtore, die nur lückenhaft mit Mörtelmasse gefüllt waren, kleine Korrespondenzen abholte oder daselbst zurückließ, die von ebendemselben Gymnasiasten herrührten oder an ihn gerichtet waren. Als dies am Lichte war, erschien es geboten, die nun fünfzehnjährige Tony in strengere Obhut zu geben, in eine Pension, in diejenige von Fräulein Weichbrodt, am Mühlenbrink Numero
Ich erinnere mich sehr wohl, daß Gerda gestattet, daß ich mich bereits ausschließlich des Vornamens bediene schon als ganz junges Mädchen, als sie noch bei Mademoiselle Weichbrodt am Mühlenbrink zur Schule ging, einen starken und nie ganz verlöschten Eindruck auf mich gemacht hat.
Therese Weichbrodt hatte im vorigen Jahre ihr Pensionat gänzlich aufgegeben, so daß nun Madame Kethelsen das Stockwerk und sie selbst das Erdgeschoß des kleinen Hauses am Mühlenbrink allein bewohnte.
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