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Viele hatten schon die Brüder erkannt, als ein Edler von San Stefano, der sie sehr gut zu kennen behauptete, erklärte, er könne die beiden jungen Leute, die man ihm hier vorführe, nicht als die Missori erkennen. Aber es half dieses nichts, denn der Papst hatte das Todesurteil unterzeichnet, und am 14.

Die Brüder waren getrennt untergebracht und mit schweren Fußeisen gefesselt. Bei ihrem ersten Verhör leugneten sie, Missori zu heißen und Brüder zu sein, aber zahlreiche Zeugen erkannten sie. Die Königin bemühte sich ohne Erfolg um ihre Freilassung; in eigner Person begab sie sich nach dem Monte Cavallo zum Staatssekretär, wurde aber nicht vorgelassen.

Später söhnte er sich mit dem Papste aus. Von jenem Verbrechen an den beiden Nonnen war nie mehr die Rede. Die beiden Brüder Missori erfreuten sich der Gunst des Marchese del Monte, Ministers der Königin Christine von Schweden. Sie trieben was sie wollten in jenem Stadtviertel Roms, das die Königin während ihres Aufenthaltes in der Stadt bewohnte.

Nun gelang es einem der Königin wie dem Gouverneur befreundeten Kardinal, die Majestät mit guten Gründen zu veranlassen, daß die Brüder Missori den Kirchenstaat verließen, was sie auch taten. Nicolo wollte sich nach Neapel wenden, während Bernardino dem Großherzogtum Toskana den Vorzug gab, dessen Herr der Königin befreundet war.

Deshalb waren die Kanonen auch nach dem Platz gerichtet und mit Kartätschen geladen. Auch war der Befehl gegeben, bei dem geringsten Zeichen von Unruhe zu feuern. Die Missori kamen, der ältere voran. Er war mit seinen sechsundzwanzig Jahren ein Mensch von hohem Wuchs und schönem Ansehn. Seine Haare und Augen waren schwarz und die Farbe seiner Haut olivengrün.

Der Papst war für den Tod der Brüder, sowie sie als die Missori erkannt wären, auch ohne ihr eigenes Geständnis, causis nobis notis, wie er hinzusetzte. Bernardino sah sich, zurückgeführt in seine Zelle, schon dem Tode verfallen; er schrie nach dem Kerkermeister. "Warum", schrie er, "hat man mir den Bart geschoren, mich in Eisen gelegt? Soll ich sterben? Laßt mich nicht in Ungewißheit."

Täglich kamen neue Klagen, und so mußte der Papst doch dem Gouverneur den Befehl geben, sich der Brüder Missori zu bemächtigen; aber es war ihm dieses nicht gestattet, da sie den Titel "Garde der Königin" führten. Man mußte daher danach trachten, sie außerhalb des Bannkreises von Christinens Macht zu fangen. Als dieses die Missori erfuhren, verließen sie das Viertel nicht mehr.