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Aktualisiert: 7. Mai 2025
»Gewissen Menschen,« dachte Joseph, »scheint es Vergnügen zu machen, an bedauerliche Dinge zu denken. Wie diese Frau Nachdenklichkeit mimt. Sie seufzt, wie andere lachen, genau so fröhlich. Ist das jetzt meine Herrin?« Später stürzte er sich in seine Reinschrift. Es wurde Abend.
„Ja, also die Deutschen“, fuhr Stefenson fort, „bilden sich was ein auf den Humor, den sie haben, und den andere, z. B. die romanischen Völker, gar nicht haben. Schön – ich gebe zu, Sie haben Dichter, die ausgezeichneten Humor haben, und auch deutsche Geisteszivilisten sind vielfach mit einer beträchtlichen Dosis von Humor begabt. Aber das ist alles so – entschuldigen Sie – so sparsam, so auf Kleinbetrieb, auf Hausbedarf berechnet. Der Humor, der ins Große geht, der fehlt Ihren Leuten. Himmel, ist das nicht grandioser Humor, wenn ein anständiger Mann sein Geld und seine Zeit auf eine große, aber sehr wackelige Sache setzt, und es kommt so ’n Preßäffchen und kläfft was von Pferdedieb und Petroleumstänker? Das nenne ich Humor. Das liest sich doch nett. Da hat doch der Abonnent was von seinem Blatt. An die Geschichte glauben? Wenn der Leser nur ein bißchen Hirnschmalz hat, fällt’s ihm nicht ein, ein Wort zu glauben. Aber er tut so, als ob er’s glaubte, er mimt mit in der Maskerade und amüsiert sich dabei königlich. Und der, dem der Feldzug gilt, wird ein bekannter, ein berühmter, ein reicher Mann. So sind alle zufrieden: die Zeitung, die den Schwindel aufgebracht hat, die Leser, die eine amüsante Frühstückslektüre gehabt haben, und der Mann, der angegriffen worden ist und seinen Profit hat. Ich sage Ihnen, in Amerika ist es leichter, zehn Verbrechen wirklich zu begehen als eines zu erfinden, das originell genug ist, einem Manne der
Ich lese diese Zuschriften, und Rührung beschleicht mich angesichts des warmen und unbeholfenen menschlichen Gefühls, das meine Kunst hier bewirkt hat, eine Art von Mitleid faßt mich an gegenüber der begeisterten Naivität, die aus den Zeilen spricht, und ich erröte bei dem Gedanken, wie sehr dieser redliche Mensch ernüchtert sein müßte, wenn er je einen Blick hinter die Kulissen täte, wenn seine Unschuld je begriffe, daß ein rechtschaffener, gesunder und anständiger Mensch überhaupt nicht schreibt, mimt, komponiert... was alles ja nicht hindert, daß ich seine Bewunderung für mein Genie benütze, um mich zu steigern und zu stimulieren, daß ich sie gewaltig ernst nehme und ein Gesicht dazu mache wie ein Affe, der den großen Mann spielt... Ach, reden Sie mir nicht darein, Lisaweta!
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