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Man bedurfte der Gerichtsbarkeit namentlich, um die aegyptische Frage zu entscheiden, der Militaergewalt, um gegen Pompeius zu ruesten; die Klausel, welche die Wahl eines Abwesenden untersagte, schloss Pompeius aus, und die Verminderung der stimmberechtigten Bezirke sowie die Manipulation des Auslosens sollten die Lenkung der Wahl im Sinne der Demokratie erleichtern.

Auch gewichtige Zweckmaessigkeitsgruende sprachen fuer die Emanzipation der Militaergewalt von dem Senat.

Aber indem der alte Kampf zu Ende lief, bereitete zugleich ein neuer sich vor: der Kampf der beiden bisher zum Sturz der aristokratischen Staatsverfassung verbuendeten Maechte, der buergerlich demokratischen Opposition und der immer uebermaechtiger aufstrebenden Militaergewalt.

Das anarchistische Komplott war also in der Hauptstadt wie in Italien mit blutiger Gewalt niedergeschlagen worden; man ward nur noch an dasselbe erinnert durch die Kriminalprozesse, die in den etruskischen Landstaedten und in der Hauptstadt unter den Affiliierten der geschlagenen Partei aufraeumten, und durch die anschwellenden italischen Raeuberbanden, wie deren zum Beispiel eine aus den Resten der Heere des Spartacus und des Catilina erwachsene im Jahre 694 im Gebiet von Thurii durch Militaergewalt vernichtet ward.

Den Konsul oder den Praetor konnte nur die Buergerschaft seines Amtes entsetzen; den Prokonsul und den Propraetor ernannte und entliess der Senat, so dass durch diese Verfuegung die gesamte Militaergewalt, auf die denn doch zuletzt alles ankam, formell wenigstens vom Senat abhaengig wurde. ^12 Die italische Eidgenossenschaft ist viel aelter; aber sie ist ein Staatenbund, nicht, wie das sullanische Italien, ein innerhalb des Roemischen Reiches einheitlich abgegrenztes Staatsgebiet. Dass endlich das hoechste aller Aemter, die Zensur, nicht foermlich aufgehoben, aber in derselben Art beseitigt ward wie ehemals die Diktatur, ward schon bemerkt.

Der Militaergewalt konnte nur durch eine andere Militaergewalt wirksam Schach geboten werden.

Die anarchistische Verschwoerung aber in der Hauptstadt mit dem daran sich knuepfenden Buergerkrieg hatte es jedem, der politische oder auch nur materielle Interessen hegte, mit empfindlicher Schaerfe dargelegt, dass eine Regierung ohne Autoritaet und ohne militaerische Macht, wie die des Senats war, den Staat der ebenso laecherlichen wie furchtbaren Tyrannei der politischen Industrieritter aussetzte und dass eine Verfassungsaenderung, welche die Militaergewalt enger mit dem Regiment verknuepfte, eine unabweisliche Notwendigkeit war, wenn die gesellschaftliche Ordnung ferner Bestand haben sollte.

Aber leider fing das Konsulat, ebenda man es so weit gebracht hatte, die "neuen Menschen" so gut wie vollstaendig davon auszuschliessen, selber an, vor dem neu aufgehenden Gestirn der; exzeptionellen Militaergewalt zu erbleichen. Die Aristokratie empfand es, wenn sie auch nicht gerade es sich gestand; sie gab sich selber verloren.

All diese einzelnen Inzichten reden deutlich genug; waere das aber auch nicht, die verzweifelte Lage der Demokratie gegenueber der seit den Gabinisch- Manilischen Gesetzen drohender als je ihr zur Seite sich erhebenden Militaergewalt macht es an sich schon fast zur Gewissheit, dass sie, wie es in solchen Faellen zu gehen pflegt, in den geheimen Komplotten und dem Buendnis mit der Anarchie eine letzte Hilfe gesucht hat.