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Lauter Frauen waren da: graue, gebeugte Gestalten, mit rundgeschnittnen Kragen und verblaßten Mantillen, mit Hüten von vergangnem Glanz und gewendeten oder abgestoßnen Röcken. Sie sah eine ungeheure Menge verrunzelter Gesichter, eingesunkner Lippen, trüber Brillen und verschrumpfter Hände, doch keine einzige Hand, die zwei glatte Ringe trug.

So rettete er sich, ehe er's selber wußte, in die abgelegenste, tiefste Gegend, wo am Ende einer langen, stillen Gasse das Stift der alten Fräulein stand. Es war hier ganz dunkel. Ein paar huschende Wesen in halblangen »Mantillen« und mit Tüchern um den Kopf kehrten verspätet heim aus einem Kränzchen, von einem Abendgottesdienst, klingelten verstohlen, zergingen in einer Türspalte.

Eines Tages erschienen die alten Damen Gerhardt, die Nachkommen Paul Gerhardts. Sie kamen mit ihren Mantillen, ihren tellerartigen Hüten und ihren Provianttaschen von Armenbesuchen, und man konnte ihnen nicht verwehren, ihre kranke Freundin zu sehen. Man ließ sie allein mit ihr, und Gott allein weiß, was sie zu ihr sprachen, während sie an ihrem Bette saßen. Als sie aber gingen, waren ihre Augen und Gesichtszüge noch klarer, noch milder und selig verschlossener als vorher, und drinnen lag die Konsulin mit ebensolchen Augen und ebensolchem Gesichtsausdruck, lag ganz still, ganz friedlich, friedlicher als jemals, ihr Atem ging selten und sanft, und sie fiel ersichtlich von Schwäche zu Schwäche. Frau Permaneder, die den Damen Gerhardt ein starkes Wort nachmurmelte, schickte sofort zu den